Polen setzt verstärkt auf Ski-Tourismus
Warschau (APA) - Polen will künftig verstärkt auf Wintertourismus setzen. Das Parlament bereitet derzeit Gesetzesänderungen vor, die den Bau...
Warschau (APA) - Polen will künftig verstärkt auf Wintertourismus setzen. Das Parlament bereitet derzeit Gesetzesänderungen vor, die den Bau von Skigebieten künftig erleichtern sollen. Künftig sollen Schneekanonen auch in Nationalparks zum Einsatz kommen dürfen, berichtete die Tageszeitung „Gazeta Wyborcza“.
„Wir wollen, dass sich die Skiindustrie dynamischer als bisher entwickeln kann“, erklärte der Vorsitzende des zuständigen Ausschusses für Sport und Tourismus, Ireneusz Ras, von der rechtsliberalen Regierungspartei PO (Bürgerplattform). Der Ausschuss will im Jänner dem Parlament entsprechende Vorschläge für Gesetzesänderungen vorlegen. Künftig soll es unter anderem möglich sein, Schneekanonen auf den Pisten des Kasprowy Wierch zu installieren - das ist der höchste polnische Berg, auf dem Skifahren erlaubt ist.
Sportminister Andrzej Biernat hatte die Errichtung einer Beschneiungsanlage auf der Hohen Tatra bereits vor einem Jahr angekündigt.
Aus einer vom Parlament in Warschau in Auftrag gegebenen Studie geht hervor, dass potenzielle Investoren vor allem die restriktiven Umweltschutzbestimmungen in Polen beklagen. Der Studie zufolge sind die Auflagen in Polen wesentlich strenger als in anderen EU-Ländern.
Umweltschützer sind alarmiert. „Man darf nicht alles dem Geldverdienen unterordnen“ sagte Zbigniew Mirek, Mitglied des Wissenschaftsrates des Tatra-Nationalparks, im Gespräch mit der „Gazeta Wyborcza“. Der Lärm der Schneekanonen werde wilde Tiere erschrecken, warnte Mirek und wies darauf hin, dass der Verbrauch von Wasser für die Schneeproduktion irreversible Umweltschäden verursachen könne.