Brutale Raubserie - 24-jähriges Opfer: „Das hat mich sehr belastet“

Wien (APA) - Das zweite Opfer der Eisenstangen-Attacke wird auf ihrem linken Auge nie wieder sehen können. Mehrere Operationen an Kiefer, Zä...

Wien (APA) - Das zweite Opfer der Eisenstangen-Attacke wird auf ihrem linken Auge nie wieder sehen können. Mehrere Operationen an Kiefer, Zähnen und Auge hat die Architekturstudentin über sich ergehen lassen müssen. Wochenlang konnte sie aufgrund des Kieferbruchs nur breiige Kost zu sich nehmen, wie sie Dienstagnachmittag vor Gericht aussagte.

Nach einer Augenoperation musste sie eine Woche lang mit dem Gesicht nach unten schlafen. „Ich hatte starke Kopfweh und Schmerzen“, sagte die Frau. Jeden Morgen war ihr Gesicht stark angeschwollen. „Es war anfangs keine leichte Zeit“, so die Zeugin mit gebrochener Stimme. Zunächst war nicht klar, ob sie ihr eigenes Auge behalten oder ob sie ein Glasauge bekommen würde. „Das hat mich sehr belastet.“ Durch die Operationen konnte das Auge, jedoch nicht das Augenlicht gerettet werden.

Die 24-Jährige wollte ausdrücklich in Anwesenheit des Angeklagten Marius C. aussagen. Am 23. März hatte die Frau den Nachtautobus versäumt und war zu Fuß in Wien-Favoriten unterwegs. Bei der „Spinnerin am Kreuz“, einer gotischen Säule im 10. Gemeindebezirk, hörte sie plötzlich drei schnelle Schritte. „Ich erinnere mich nur noch, dass das Ganze sehr wild war.“ Laut Anklageschrift schlug ihr Marius C. „mehrmals mit voller Wucht mit der Eisenstange gegen die linke Gesichtshälfte“. Die 24-Jährige wurde daraufhin ohnmächtig. Als sie wieder erwachte, waren ihre Brille und der Inhalt ihrer Tasche verschwunden. Erst da realisierte die Studentin, dass sie überfallen wurde.

Die Frau schleppte sich noch nach Hause, wo ihre Schwester ärztliche Hilfe rief. An einem Paar schwarzer Sneakers von C. wurden später latente Blutspuren des Raubopfers gefunden.