Schulen immer wieder Ziele von Gewalt und Geiselnahmen

Peshawar (APA/AFP) - Angriffe auf Schulen wie am Dienstag in Peshawar gibt es in Pakistan immer wieder. Auch in anderen Staaten griffen radi...

Peshawar (APA/AFP) - Angriffe auf Schulen wie am Dienstag in Peshawar gibt es in Pakistan immer wieder. Auch in anderen Staaten griffen radikale Islamisten oder andere Rebellen bereits Schulen an, nahmen Geiseln oder entführten Schüler. Zudem sorgen regelmäßig Amokläufe in Schulen oder Hochschulen, vor allem in den USA, weltweit für Entsetzen. Ein Überblick über die schlimmsten Vorfälle:

In PAKISTAN greifen radikalislamische Taliban häufiger Schulen an. Am 9. Oktober 2012 schossen Kämpfer der Kinderrechtsaktivistin Malala Yousafzai im Nordwesten des Landes aus kurzer Distanz in den Kopf. Die inzwischen 17-Jährige überlebte wie durch ein Wunder und wurde in der vergangenen Woche mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.

In RUSSLAND hielten tschetschenische Rebellen vom 1. bis zum 3. September 2004 eine Schule in Beslan in Nordossetien besetzt. Sie nahmen fast 1200 Menschen in Geiselhaft. Als Spezialkräfte das Gebäude stürmten, wurden 331 Menschen getötet, darunter 186 Kinder. Zudem wurden etwa 400 Menschen verletzt.

In NIGERIA bekannten sich radikale Islamisten der sektenartigen Gruppierung Boko Haram zur Entführung von 276 Mädchen aus einer Schule im nordöstlichen Chibok am 14 April 2014. Einige der Schülerinnen kamen im Lauf der Monate wieder frei und berichteten von Gräueltaten, 219 werden jedoch weiterhin vermisst.

Auf den PHILIPPINEN nahmen radikale Islamisten am 28. Jänner 1999 etwa 500 Schüler und rund 70 Lehrer einer Schule nahe der südlichen Stadt Cotabato als Geiseln. Viele von ihnen wurden einige Stunden später wieder freigelassen, etwa 40 Kinder und 20 Erwachsene hielten die Täter aber zur Absicherung ihrer Flucht fest. Sie kamen tags darauf frei.

In den USA sorgen immer wieder Amokläufe in Schulen und Universitäten für Schlagzeilen. Zu den blutigsten Zwischenfällen zählen ein Angriff in der Hochschule Virginia Tech am 16. April 2007 mit 32 Toten und der Amoklauf von Newtown am 14. Dezember 2012, bei dem 20 Grundschüler und sechs Erwachsene starben.

In DEUTSCHLAND wurden bei einem Amoklauf am Gutenberg-Gymnasium im thüringischen Erfurt am 26. April 2002 insgesamt 17 Menschen getötet, unter ihnen der 19-jährige Täter. Sieben Jahre später starben bei einem Amoklauf an der Albertville-Realschule im baden-württembergischen Winnenden am 11. März 2009 insgesamt 16 Menschen, darunter der 17 Jahre alte Angreifer.