Gabriel wirbt für Dialog mit Anhängern der Pegida-Bewegung
Berlin (APA/AFP) - In der Debatte über den Umgang mit dem islamfeindlichen Bündnis Pegida hat sich der deutsche Vizekanzler Sigmar Gabriel (...
Berlin (APA/AFP) - In der Debatte über den Umgang mit dem islamfeindlichen Bündnis Pegida hat sich der deutsche Vizekanzler Sigmar Gabriel (SPD) für einen Dialog mit den Protestteilnehmern ausgesprochen. Gabriel sagte der „Bild“-Zeitung vom Mittwoch, es gebe unter den Pegida-Demonstranten Neonazis und Radikale, „von denen müssen wir uns glasklar abgrenzen“.
Stimmungsmache gegen Minderheiten dürfe nicht hingenommen werden, betonte Gabriel. Es gebe aber auch viele Pegida-Anhänger, „die verunsichert sind und mitlaufen, weil sie sich mit ihren diffusen Ängsten vor einer ‚Überfremdung‘“ von der Politik nicht ernst genommen fühlten. „Auf diese Menschen müssen wir zugehen, ohne es an Klarheit in der Auseinandersetzung fehlen zu lassen“, sagte der Wirtschaftsminister der Zeitung.
Am Montagabend waren in Dresden erneut tausende Menschen einem Demonstrationsaufruf von Pegida gefolgt. Nach Polizeiangaben beteiligten sich etwa 15.000 Menschen an der Kundgebung. An Gegenveranstaltungen nahmen nach Veranstalterangaben rund 7500 Menschen teil. Pegida steht für „Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“. Der Umgang mit der Gruppierung wird in Deutschland derzeit breit diskutiert.