Zufriedene Jahresbilanz bei heimischen Auktionshäusern

Wien (APA) - Eine Bilanz mit „zahlreichen Weltrekorden und einigen besten Auktionen der Geschichte des Hauses“ zieht das Dorotheum über das ...

Wien (APA) - Eine Bilanz mit „zahlreichen Weltrekorden und einigen besten Auktionen der Geschichte des Hauses“ zieht das Dorotheum über das Auktionsjahr 2014. So sei etwa die Auktion „Zeitgenössische Kunst“ im November mit über 14 Mio. Euro Umsatz die bisher beste gewesen. „Das erweiterte Angebot für Gegenwartskunst bewährt sich bestens und wird weiter ausgebaut“, erklärt Dorotheum-Geschäftsführer Martin Böhm.

Während das Dorotheum für 2014 keinen Jahresumsatz bekannt gab (2013 lag er stabil bei etwas über 150 Mio. Euro), beträgt dieser beim Wiener Auktionshaus im Kinsky rund 25,2 Mio. Euro und damit mehr als der bisherige Rekord aus dem Vorjahr (23,5 Mio. Euro). Mit dem am 27.11. um 2,19 Mio. Euro verkauften Gemälde „Blumenstrauß in Tonvase“ von Jan Brueghel der Ältere (um 1608/9) hat man es auf Platz zwei der höchsten in Österreich erzielten Zuschläge des heurigen Jahres geschafft.

An der Spitze der heimischen Top-Ergebnisse des Jahres steht aber das monumentale Gemälde „Der Narrenhandel“ des flämischen Altmeister-Malers Frans Verbeeck, das im Dorotheum am 21.10. versteigert wurde - laut dem Auktionshaus bedeuten 3,035.000 Euro einen Weltrekord für ein Werk des Künstlers und einen der höchsten Preise, die je in Österreich bei Auktionen erzielt wurden.

Auf Platz drei schaffte es heuer mit 1.079.300 Euro „Concetto Spaziale“ von Lucio Fontana (Dorotheum, 20.5.) vor Robert Clark Indianas Skulpturenserie „NUMBERS ONE through ZERO“ mit 969.419 Euro (Dorotheum, 26.11.) und dem Ölbild „Lucia“ von Sean Scully mit 934.230 Euro (Dorotheum, 20.5.). Der neue Weltrekordpreis von 491.000 Euro für die heuer verstorbene österreichische Künstlerin Maria Lassnig („Der Wald“, Dorotheum, 26.11.) reichte im Österreich-Ranking knapp nicht für die Top-Ten der Ergebnisse 2014.

Besonders starke Nachfrage habe es 2014 für die Sparten antikes (russisches) Silber, Juwelen, Armbanduhren, Münzen und Medaillen bzw. Orden gegeben, hieß es in einer Aussendung des Dorotheum. Das bisher beste Gesamtergebnis des Hauses in der Sparte „Klassische Fahrzeuge“ gab es im Oktober. Dabei wechselte der Ferrari 1972 Dino 246 GT für 330.000 Euro den Besitzer. In der Antiquitäten-Sparte von im Kinsky war 2014 eine kleine Goldkanne aus China der Schlager. Sie erzielte am 27.11. mit 378.000 Euro den höchsten im Kinsky je erzielten Preis für eine Antiquität.

Das achtbeste Auktionsergebnis des Jahres in Österreich schaffte übrigens ein Fotoapparat: Am 23. März wurde bei einer Auktion der Wiener Galerie WestLicht die einzige Kamera, die auf dem Mond war und wieder zurückgekommen ist, vom Gründer einer japanischen Elektronikhandelskette um 660.000 Euro ersteigert. Ausrufungspreis der Hasselblad-Kamera war 80.000 Euro gewesen.

Schlagzeilen machte gegen Jahresende auch ein aus Österreich eingeliefertes Kunstwerk bei Christie‘s in London: Eine Bronze-Skulptur des niederländischen Künstlers Adriaen de Vries (1550-1626), die 2010 im Innenhof des oberösterreichischen Schlosses St. Martin entdeckt worden war, wurde am 11. Dezember für umgerechnet 22,5 Mio. Euro versteigert. Den Zuschlag für die „Figur mit Globus“ erhielt das Amsterdamer Rijksmuseum.