Europas Leitbörsen zur Eröffnung mit Verlusten erwartet
Frankfurt am Main (APA/dpa-AFX) - Eine der womöglich wichtigsten Fed-Sitzungen in diesem Jahr wird am Mittwoch die Anleger in Atem halten. D...
Frankfurt am Main (APA/dpa-AFX) - Eine der womöglich wichtigsten Fed-Sitzungen in diesem Jahr wird am Mittwoch die Anleger in Atem halten. Der Euro-Stoxx-50 als Leitindex der Eurozone dürfte am Mittwoch mit einem Abschlag von 1,64 Prozent starten.
Der X-DAX als außerbörslicher Indikator signalisierte gut eine dreiviertel Stunde vor Handelsstart ebenfalls eine um 1,04 Prozent tiefere Eröffnung bei 9.464 Punkten. Allerdings hatte der Leitindex am Dienstag erstmals wieder nach seinem Anfang Dezember erreichten Rekordhoch bei 10.093 Punkten kräftig um 2,5 Prozent zugelegt. Zwischenzeitlich war es steil bergab gegangen. Die Gewinne im DAX seit Anfang des Jahres sind fast vollständig weggeschmolzen.
Seit einigen Tagen schwanken die Börsen stark. Es herrscht Verunsicherung, denn das Ende des Billiggelds rückt näher - zumindest in Amerika: Die erste Anhebung der US-Leitzinsen seit der letzten großen Finanzkrise ist nur noch eine Frage der Zeit. Am Abend werden die Finanzmärkte deshalb jedes Wort von Notenbankchefin Janet Yellen auf die Goldwaage legen. „Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass die Fed die Leitzinswende verbal einläutet. Allerdings sollte man keinen Fahrplan erwarten. Die erste Zinserhöhung wird weiterhin datenabhängig bleiben“, sagte Jan Bottermann von der Nationalbank.
Ebenfalls erst nach Börsenschluss stehen Nachrichten von der Wahl des griechischen Präsidenten an. Das dürfte die Vorsicht der Anleger noch verstärken. Konjunkturdaten wie Verbraucherpreise aus Europa und den USA könnten den Börsen zuvor auch noch Impulse geben.
An der Frankfurter Börse werden womöglich die Aktien von RWE und E.ON besonders unter Druck geraten. Die Bundesregierung plant laut der „Süddeutschen Zeitung“ (Mittwoch) einen milliardenschweren Fonds, um Rückbau und Entsorgung der deutschen Atomkraftwerke sicherzustellen. Stufenweise sollen die AKW-Betreiber etwa 17 Milliarden Euro einzahlen, um die „langfristigen Verpflichtungen der Entsorgung“ abzudecken, berichtete die Zeitung unter Berufung auf ein internes Papier von Wirtschafts- und Umweltministerium. Zusätzlich sollen 19 Milliarden Euro für den Rückbau der Atomkraftwerke aus Rückstellungen beglichen werden.
Ein Händler sagte dazu: „Die Gesamtsumme von 36 Milliarden Euro bleibt zwar unverändert, aber die Nachricht ist der Stimmung für die Aktien von E.ON und RWE nicht gerade zuträglich.“ Sie wecke Sorgen hinsichtlich der Ertragskraft. Vorbörslich zeigten sich die Papiere bei L&S bereits schwächer: E.ON verloren 0,86 Prozent und RWE 1,35 Prozent.
~ ISIN EU0009658145 ~ APA067 2014-12-17/08:41