Internationale Pressestimmen zum Massaker in Schule in Pakistan

Islamabad (APA/AFP/dpa) - Der blutige Terrorangriff der radikalislamischen Taliban auf eine Schule in Pakistan war am Mittwoch Inhalt zahlre...

Islamabad (APA/AFP/dpa) - Der blutige Terrorangriff der radikalislamischen Taliban auf eine Schule in Pakistan war am Mittwoch Inhalt zahlreicher internationaler Pressekommentare:

„La Stampa“ (Turin):

„Jetzt haben wir vor unseren Augen auf der einen Seite den blutenden Haufen dieser kleinen Körper ohne Leben, und auf der anderen Seite den finsteren Nebel des Mittelalters, blind und fanatisch. In der globalisierten Welt ohne Grenzen von heute sind Bildung, Armut und Entwicklung eng miteinander verbunden. In Peshawar haben die Taliban, die diese Kinder ermordet haben, versucht, diese Verbindung zu trennen. Vielleicht haben sie auch geglaubt, sich damit die Gunst des Propheten zu verdienen. Aber ihr Krieg ist verloren. Die enge Verbindung zwischen Bildung, Armut und Entwicklung und der Haufen von Körpern zeigen allenfalls, dass ein historischer Prozess gebremst werden und unschuldige Opfer haben kann, aber es ist und bleibt ein unvermeidlicher Prozess. Das Mittelalter kehrt nicht zurück.“

„Liberation“ (Paris):

„Keine Ideologie, keine Religion kann diese absolute Barbarei erklären oder rechtfertigen, bei der Dutzende Schüler getötet wurden, einige durch einen Schuss in den Kopf. Die Taliban sind Wiederholungstäter. (...) „Die Niederträchtigkeit der Islamisten darf uns nicht daran hindern, uns Fragen über Pakistan zu stellen, dieses ‚Land der Reinen‘, das ein gescheiterter Staat geworden ist. (...) Die Generäle haben aus Pakistan ein Land gemacht, das bis in die Zentren der Macht korrupt ist. Sie haben das Elend, die Ungleichheit und die Diskriminierung der Frauen aufrechterhalten. Der Kampf gegen den islamischen Fundamentalismus muss auch ein Kampf gegen diese Ungerechtigkeiten sein.“

„La Croix“ (Paris):

„Bei dem Attentat von Peshawar in Pakistan gegen eine Schule, die Kinder von Militärangehörigen aufnimmt, wurden mehr als 130 Opfer getötet. Auf welche Symbole zielten die Taliban-Angreifer ab? Auf den Ort, an dem Kinder von Militärangehörigen unterrichtet werden - also von Soldaten, die gegen die Taliban kämpfen? Oder galt der Anschlag der Schule als Institution? Beides trifft vermutlich zu. Denn das Erziehungswesen ist eine Zielscheibe von Fundamentalisten aller Art. Sie misstrauen dem selbstständigen Denken, auf das eine laizistische Erziehung abzielt.“

„Politiken“ (Kopenhagen):

„Für Imame und alle anderen, die im Namen des Islams zu sprechen vorgeben, ist es besonders wichtig, jeden Terror zu verurteilen, der sich hinter falschen religiösen Tiraden versteckt, und zwar mit all der Autorität, die ein religiöser Sprecher aufbringen kann. Denn wenn die Angreifer, die behaupten, eine Religion zu vertreten, die eine große Bedeutung für Millionen friedliche Gläubige überall auf der Welt hat, ist eine starke Gegenkraft von entscheidender Bedeutung. Die Verurteilung eines Imams kann Leben retten, sowohl das derjenigen, die ausbrechen wollen, als auch das ihrer potenziellen Opfer.“