Imst

Sozialmarkt gerät unter Druck

© Paschinger

Die liefernden Firmen und Kunden im SOMI werden weniger. Die Tafel auf der anderen Straßenseite boomt dagegen. Auf der Ötztaler Höhe kommt ein Rot-Kreuz-Kleiderladen.

Von Alexander Paschinger

Imst, Ötztal-Bahnhof –„Wir haben vor allem zwei Probleme“, erklärt der Obmann des Sozialmarktes Imst (SOMI), Diakon Andreas Sturm. „Einerseits verlieren wir liefernde Firmen und andererseits auch Kunden.“ Daher wird ab 1. Jänner der vierte Öffnungstag am Freitag geschlossen, die Stelle der Angestellten von 26 auf 15 Stunden reduziert. „Das ist jetzt einmal der Probebetrieb bis April“, ergänzt Sturm, „dann müssen wir schauen, ob wir den SOMI nicht sogar zusperren müssen.“

Seit sieben Jahren ist der Sozialmarkt in Imst eingerichtet, seit eineinhalb Jahren führt das Rote Kreuz auf der anderen Straßenseite eine so genannte Tafel. Und während im Sozialmarkt die Kunden günstige Lebensmittel, Toilettenartikel und auch Heizmaterial einkaufen können, werden die Lebensmittel fünf Meter über der Pfarrgasse am Samstagnachmittag verschenkt.

„Seit drei Jahren bilanzieren wir positiv“, verweist Sturm auf die Kosten. Nun gerate man aber immer mehr unter Druck. Finanziell kann man mit der Stundenreduktion die Personalkosten von etwa 3000 auf 2000 Euro senken, dazu kommt noch die Fahrzeug­erhaltung. Inzwischen ging aber der Kundenstock auf „40 bis 50 Personen“ zurück. Deshalb werde das Geschäft noch am Dienstag und Donnerstag jeweils von 9 bis 12 Uhr und am Mittwoch von 15 bis 18 Uhr ab 2015 offen sein.

In der Tafel, die unter dem Motto „Verschenken statt Verschwenden“ arbeitet, ist man unterdessen mit den Kunden an den Samstagen zufrieden. „Da kommen 60 bis 80, manchmal sogar 90 Personen“, schildert RK-Bezirksgeschäftsführer Thomas Köll.

Dass es dem SOMI gegenüber nicht gut geht, weiß er. „Wir haben uns zusammengesetzt und auch angeboten, die Fahrten für den SOMI zu machen, damit sie ihr Auto weggeben können.“ Die Antwort fehle noch. Insgesamt glaubt er, dass mit Kreativität eine Zusammenarbeit möglich sei.

Übrigens wird das Rote Kreuz Mitte, Ende Jänner auf der Ötztaler Höhe einen Kleiderladen eröffnen. Dort werden gebrauchte Kleidungsstücke günstig weitergegeben. Der Eröffnungstermin und die genauen Öffnungszeiten stehen noch nicht fest.

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