Mobilitätsangebot

Verkehrsplanung in Tirol soll weiblicher werden

Frauenlandesrätin Christine Baur, Verkehrsreferentin LHStv. Ingrid Felipe und Tirols Mobilitätskoordinator Ekkehard Allinger-Csollich präsentierten die Ergebnisse der Studie über die Zusammenhänge zwischen Mobilität und Genderaspekten.
© Land Tirol/Iris Reichkendler

Frauen legen tendenziell mehr Wege als Männer zurück, dafür sind die Wege in Hinblick auf Dauer und Länge eher kürzer. Das ist das Ergebnis der erstmaligen genauen Untersuchung des Landes Tirol über die Zusammenhänge zwischen Mobilität und Genderaspekten.

Innsbruck – Die Verkehrsplanung in Tirol soll in Zukunft weiblicher werden. Die Zielgruppe dürfe nicht mehr länger ausschließlich vollzeiterwerbstätige, männliche 40-jährige Pkw-Lenker sein, sagte Tirols LHStv. Ingrid Felipe (Grüne) am Mittwoch im Rahmen einer Pressekonferenz in Innsbruck. Das Mobilitätsangebot müsse sich an die Bedürfnisse der Frauen anpassen.

Die Ergebnisse der Tiroler Mobilitätserhebung 2011 wurden nach gender- und gesellschaftsrelevanten Fragestellungen ausgewertet. „Männer sind öfter mit dem Pkw unterwegs, Frauen hingegen benutzen öfter öffentliche Verkehrsmittel, fahren mit dem Rad oder gehen zu Fuß“, berichtete der Mobilitätskoordinator des Landes, Ekkehard Allinger-Csollich.

Die Studie habe ergeben, dass bei den Planungen für die Mobilitätswende hin zu den Öffis vor allem Frauen über 50 Jahren berücksichtigt werden müssen, meinte Felipe. Diese seien nämlich häufig abhängig von den öffentlichen Verkehrsmitteln. Auch bei den Entscheidungsträgern müssten zunehmend Frauen in planerischen Positionen eingesetzt werden, fügte Felipe hinzu. „Unser Ziel ist eine gendergerechte Mobilitätspolitik“, sagte Frauenlandesrätin, LAbg. Christine Baur (Grüne).

Mit einem flexibleren Öffi-Konzept, vor allem in den ländlichen Regionen, und dem Ausbau von Fuß- und Radwegen soll den Ergebnissen der Studie Rechnung getragen werden, erklärten Felipe und Baur. „Darüber hinaus wird die geplante Reform der Öffi-Tarife eine Entlastung für alle Tiroler bringen“, versprach die Landeshauptmannstellvertreterin. Im Februar 2015 sei eine Tarifneugestaltung bei den Innsbrucker Verkehrsbetrieben geplant. 2016 soll dann „der große Wurf“ für alle Tickets tirolweit folgen. Im vergangen Jahr sei in den öffentlichen Verkehr mit 100 Millionen Euro bereits mehr investiert worden als in den Straßenbau mit 70 Millionen Euro, fügte Felipe hinzu. (APA)