Studie

Menschen leben heute sechs Jahre länger als 1990

London – Die Lebenserwartung ist in den vergangenen 23 Jahren um mehr als sechs Jahre gestiegen. Gründe dafür: In den reichen Ländern ging d...

London –Die Lebenserwartung ist in den vergangenen 23 Jahren um mehr als sechs Jahre gestiegen. Gründe dafür: In den reichen Ländern ging die Sterblichkeit bei den nicht übertragbaren Erkrankungen zurück. In den armen Staaten starben hingegen weniger an Infektionskrankheiten, wie es in einer 50-seitigen Studie im Fachblatt Lancet heißt.

Bei beiden Geschlechtern ist die durchschnittliche Lebenserwartung auf 71,5 Jahre gestiegen, stellen die Autoren fest. Bei den Frauen gab es mit plus 6,6 Jahren international eine größere Zunahme der durchschnittlichen Lebenserwartung als bei den Männern mit plus 5,8 Jahren. Ebenfalls gestiegen ist die Zahl der Todesfälle: 47,5 Mio. starben im Jahr 1990 – im Vorjahr waren es 54,9 Mio. Dabei ist jedoch zu berücksichtigen, dass die Weltbevölkerung ständig wächst.

„In den Weltregionen mit hohem Bruttoinlandsprodukt haben die sinkenden Todesraten bei den meisten Krebsarten und bei den Herz-Kreislauf-Erkrankungen die steigende Lebenserwartung gebracht“, erklären die Autoren der Studie „Globale Krankheitslast“. In den ärmeren Ländern seien es die stark gefallenen Todesraten infolge von Durchfallerkrankungen, Lungenentzündung und Krankheiten der Neugeborenen. Weniger Menschen starben bei Kriegen, Unfällen und Katastrophen, Gewalttaten und durch Suizid.

Doch auch negative Trends machen den Menschen zu schaffen: Mehr starben an Leberkrebs infolge von Hepatitis C, durch Vorhof- und Kammerflimmern des Herzens, durch mit Drogenkonsum verbundenen Krankheiten, Nierenleiden, Sichelzellanämie, Diabetes und Bauchspeicheldrüsenkrebs. Im südlichen Afrika sank die Lebenserwartung wegen HIV/Aids um durchschnittlich fünf Jahre. (APA)