Oö. Versicherung steigert heuer EGT von 15,1 auf 17,1 Mio. Euro
Linz (APA) - Die Oberösterreichische Versicherung wird heuer voraussichtlich das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) von 15,1...
Linz (APA) - Die Oberösterreichische Versicherung wird heuer voraussichtlich das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) von 15,1 auf 17,1 Mio. Euro steigern. 2014 war „für Versicherer ein Ausnahmejahr mit Prämienzuwachs und niedriger Schadensquote“, resümierten Generaldirektor Josef Stockinger und Vorstandsdirektor Othmar Nagl in einer vorläufigen Bilanz am Mittwoch in Linz.
Die Versicherung rechnet damit, dass die Schaden/Kosten-Quote (Combined Ratio) - die Summe aus Schäden und Kosten in Relation zum Prämienaufkommen - heuer bei etwa 83,4 Prozent liegen wird und damit so niedrig wie noch nie. Im vergangenen Jahr waren es 86 Prozent.
Das Gesamtprämienvolumen wird heuer um etwa 10 Prozent auf 448 Mio. Euro wachsen. Dem steht gegenüber, dass Oberösterreich heuer gänzlich von Naturkatastrophen verschont blieb. „Wir sind schadenfroh“, sagte Stockinger und erläuterte, die Schadenquote sei um 12 Prozentpunkte auf 56,5 Prozent gesunken. Besonders stark - minus 36 Prozent - sind die Brände in der Landwirtschaft zurückgegangen. Entgegen der allgemeinen Wahrnehmung ist auch die Zahl der Einbruchsschäden um mehr als ein Viertel gesunken, erklärten die beiden Chefs. Wegen des milden Winters war der Schadensverlauf im Kfz-Geschäft rückläufig.
„Wachstumstreiber“ war heuer die Sparte Leben. „Mit dem nüchternen Blick auf das Pensionskonto hat das Vorsorgedenken zugenommen“, begründet der Versicherer, dass sich das Prämienvolumen bei den Einmalerlägen auf rund 30 Mio. Euro versiebenfacht hat. Auch die im März in Kraft getretene Verkürzung der Bindefrist für Über-50-Jährige von 15 auf 10 Jahre habe sich positiv ausgewirkt. Insgesamt stiegen die Lebensversicherungsprämien um 27,2 Prozent auf rund 143 Mio. Euro. Trotz sinkender Neuwagenverkäufe habe man bei den Verträgen in der Haftpflicht und Kasko von 238.000 auf 243.600 beziehungsweise von 72.000 auf 75.000 zulegen können, bei den Prämien um 2 beziehungsweise 6,8 Prozent.
Die Zahl der Mitarbeiter blieb mit 800 weitgehend stabil. Die Versicherung verfügt über 37 Anlaufstellen sowie 160 selbstständige Agenturen in Oberösterreich, der Steiermark sowie in Salzburg und Wien. Dazu kommt die Zusammenarbeit mit Raiffeisen Oberösterreich und den beiden Hypos in Oberösterreich und Salzburg.
Als Versicherer auf Gegenseitigkeit werden die Erträge nicht an Aktionäre ausgeschüttet, sondern in die Standfestigkeit des Unternehmens und in die Sicherheit der Kunden investiert. Die gesetzlich vorgesehene, zu den Eigenmitteln zählende Schwankungsrückstellung wird um 21 Mio. Euro auf künftig 112 Mio. Euro aufgestockt. „Auch vor ‚Solvency II‘ haben wir keine Angst“, sagte Stockinger. Seit einiger Zeit arbeitet die Oberösterreichische daran, ihren Immobilienanteil im Portfolio auf 10 Prozent zu erhöhen. Das soll bis 2020 erreicht werden, aktuell ist man noch 2,5 Prozentpunkte davon entfernt. Investiert wird in Mietwohnungen, gewerbliche Immobilien werden als zu riskant eingeschätzt. Heuer werden dafür 20 Mio. Euro aus dem Cashflow ausgegeben, im kommenden Jahr sollen es 30 Mio. sein - abhängig von der Finalisierung von Projekten.
Den Versicherungsmarkt schätzt Stockinger für 2015 weiterhin als „kompetitiv“ ein. Er rechnet für seine Assekuranz dennoch mit einem Wachstum. Sie bezeichnet sich mit einem Anteil von 15 Prozent in Oberösterreich als Marktführer und als größer österreichischer Regionalversicherer.