Landespolitik

Natura 2000 erst im Jahr 2015

LH Günther Platter und LHStv. Ingrid Felipe stellten am Dienstag das Doppelbudget vor.
© Thomas Böhm / TT

Platter verschiebt Beschluss und will nur Paket nominieren. Felipe: „Isel wird ausgewiesen.“

Innsbruck –Die Grünen wollten noch vor Weihnachten ihrer Basis und den zuletzt wegen des Naturschutzgesetzes arg verschnupften Umweltorganisationen mit der Unterschutzstellung der Isel als Natura-2000-Schutzgebiet ein Geschenk machen. Für die Osttiroler Bürgermeister, die gegen die Nominierung der gesamten Isel Sturm laufen, wäre es wahrlich eine schöne Bescherung gewesen, wenn die Landesregierung noch einen Umlaufbeschluss gefasst oder sich am Montag noch zu einer Sondersitzung getroffen hätte. Am Mittwoch beendete LH Günther Platter (VP) alle Geschenksspekulationen und bremste seine Stellvertreterin LHStv. Ingrid Felipe (Grüne) ein. Ihm würden derzeit noch keine beschlussfähigen Unterlagen für ein tirolweites Gesamtpaket vorliegen. „Es wird daher zu keiner Entscheidung der Landesregierung kommen“, sagte Platter.

In der ÖVP glühten gestern die Drähte, vor allem die Verbindungen aus Osttirol waren überlastet. Schließlich soll es am Wochenende am Rande der Seilbahneröffnung in Obertilliach zu einem weiteren „Bürgermeistergipfel“ zu Natura 2000 kommen.

Platter selbst will sich offenbar von den Grünen nicht treiben lassen, in den vergangenen Tagen schwor er sich mit Energiereferent LHStv. Josef Geisler (VP) auf ein Gesamtpaket ein. Denn auch in Nordtirol müssen u. a. in Bereich des Piz Val Gronda (Fimba- und Vesiltal) Natura-2000-Zonen ausgewiesen werden. Und da spießt es sich ebenfalls. Der Piz Val Gronda in Ischgl mit der neuen Seilbahn ist landespolitisch vermintes Gelände, die Silvretta Bergbahnen haben schon den warnenden Finger erhoben. Und im Gegensatz zu Felipes Ankündigung, die Isel vorzuziehen, sieht Platter dafür keine Notwendigkeit.

Auch wenn der öffentliche Fokus in der Vergangenheit auf Osttirol lag, darf für Platter nicht außer Acht gelassen werden, dass es in Tirol noch weitere Forderungen der EU zur Nominierung von Natura-2000-Gebieten gibt. Er strebt daher eine Gesamtlösung für Tirol an: „Ich lege Wert auf eine Gesamtbetrachtung. Dazu müssen alle Fragen geklärt sein, alle für die Entscheidung wesentlichen Sachverhalte auf dem Tisch liegen und die Gemeinden eingebunden werden.“ Nach Abschluss der Gespräche und Vorliegen von Unterlagen wird im kommenden Jahr ein Paket für ganz Tirol beschlossen werden.

Felipe selbst gab sich zurückhaltend: Sie wolle die Nominierungen so bald wie möglich erledigen, „aber letztendlich zählt nicht das Datum, sondern der Inhalt“. Die vom Landeshauptmann gewünschte Vorgangsweise gelte es mit der EU-Kommission abzustimmen. „So wie am Luft-100er wird auch an der Unterschutzstellung der ganzen Isel am Ende kein Weg vorbeiführen“, lässt sie keine Zweifel aufkommen.

Fortsetzung folgt. (pn)

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Catharina Oblasser

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