Gut 100 Wahllokale in Tunesien aus Sicherheitsgründen kürzer geöffnet

Tunis (APA/dpa) - Aus Sicherheitsgründen werden bei der Präsidentenwahl in Tunesien mehr als 100 Wahllokale kürzer öffnen als geplant. Wie ein Sprecher der Wahlkommission Isie am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur sagte, beginnt der Wahltag am Sonntag in den betroffenen Gebieten zwei Stunden später und endet drei Stunden früher. Insgesamt kann bei der Stichwahl an mehr als 11.000 Orten abgestimmt werden.

Es tritt Übergangsstaatschef Moncef Marzouki gegen den Sieger der ersten Runde an, den 88-jährigen langjährigen Regierungspolitiker Beji Caid Essebsi. Die Wahl schließt den Transformationsprozess zur Demokratie ab.

In Tunesien gibt es insbesondere an der algerischen Grenze immer wieder Auseinandersetzungen zwischen Dschihadisten und den Sicherheitskräften. Die Behörden befürchten terroristische Übergriffe am Wahltag. Aber auch schwierige Wetterbedingungen an einigen Orten nennt die Wahlkommission als Grund für die kürzeren Öffnungszeiten. Tunesier im Ausland können schon ab Donnerstag ihre Stimme abgeben.

In Tunesien begann vor vier Jahren der Arabische Frühling. Am 17. Dezember 2010 verbrannte sich in Sidi Bouzid ein Gemüsehändler aus Verzweiflung über Behördenwillkür selbst. Sein Tod führte zu den Massenprotesten der Jasminrevolution.