Snowboard: ÖSV-Trio bei Big Air in Istanbul - „Hias“ hat Ass im Ärmel
Istanbul/Wien (APA) - Im Kalender des Ski-Weltverbandes (FIS) kommen die Snowboard-Freestyler vor der Kreischberg-WM im Jänner kaum vor, nac...
Istanbul/Wien (APA) - Im Kalender des Ski-Weltverbandes (FIS) kommen die Snowboard-Freestyler vor der Kreischberg-WM im Jänner kaum vor, nach den Halfpipe-Bewerben in Copper Mountain steht am Samstag in Istanbul noch ein Big Air auf dem Programm. Österreich ist durch Mathias Weißenbacher, Philipp Kundratitz und Alois Lindmoser vertreten. Das Trio reiste mit Cheftrainer Christian Scheidl vom Training in Colorado an.
In Breckenridge und Keystone habe man bei sehr guten Wetterbedingungen zwei perfekte Parks zum Trainieren gehabt, teilte Scheidl der APA - Austria Presse Agentur mit. Der gesamte A- und B-Kader war in Silverthorne stationiert. „Der Trainingsschwerpunkt lag vor allem auf Railtricks und die schwachen Spinrichtungen. Jeder Rider hat meistens eine Richtung, die er nicht so mag. Es geht also hauptsächlich darum, Schwachstellen zu minimieren“, erläutere Scheidl.
Für Istanbul (Qualifikation ab 10.00/Finale ab 18.00) sind die Erwartungen an seine Schützlinge sehr unterschiedlich. „Am höchsten sind sie bei ‚Hias‘. Nach seinem zweithöchsten Score in der Qualifikation beim Air&Style in Peking gehe ich von einem Finaleinzug aus. Was dort dann möglich ist, kann man aber erst beurteilen, wenn wir wissen, wie groß die Rampe wirklich ist und wie viel Air-Time und somit welches Trickniveau sie zulässt“, sagte er über Weißenbacher.
Der 22-jährige Slopestyle-Olympiateilnehmer hat aber ein Ass im Ärmel. „Hias ist zur Zeit der Einzige auf der Welt, der einen Backside Single Rodeo 1260 kann. Wenn der dort möglich ist, dann ist alles drin“, betonte Scheidl.
Der 17-jährige Lindmoser sei noch nie einen Big Air auf einer Rampe gesprungen, und das sei doch sehr unterschiedlich zu den Kickern in Skigebieten. „Alles ist enger und steiler. Es werden keine Fehler verziehen“, weiß Scheidl. Der Pongauer soll Erfahrung sammeln und im Contest auf der im Sportstadion der Technischen Universität aus 150 Tonnen Stahl aufgebauten 41 Meter hohen Rampe einen soliden Trick runterbringen.
Auch der Tiroler Kundratitz ist erst 19 Jahre. „Er hat mit Rampen schon Erfahrung, von ihm erwarte ich mir schon ein bisschen mehr. Wenn er es schafft, seine Trainingsleistungen umzusetzen, dann sollte er im Finale stehen“, erklärte Scheidl.
Die übrigen ÖSV-Freestyler kehren am 23. Dezember aus den USA heim. Nach der Weihnachtspause beginnt am 3. Jänner der Endspurt in der WM-Vorbereitung. Da bis zu den Welttitelkämpfen keine FIS-Weltcups oder höchstklassige Bewerbe der World Snowboard Tour auf dem Programm stehen, werden Clemens Schattschneider und Co. zwei Slopestyle-Europacupbewerbe in Vars (Frankreich) absolvieren. Weißenbacher und die Olympia-Zehnte Anna Gasser sind nicht am Start, Weißenbacher hat aber einen Big Air in Moskau eingeplant.
„Diese beiden haben sich mit den bisherigen Leistungen schon ein Ticket gesichert“, bestätigte Scheidl deren fixe WM-Teilnahme. Gasser gewann beim Pleasure Jam auf dem Dachstein. Für die anderen geht es um die noch verbleibenden Startplätze im Big Air und Slopestyle. Am 11. Jänner ist Nennschluss für die WM, Österreich hat drei Plätze bei den Herren fix, ein vierter könnte noch dazukommen. Bei den Damen gibt es zwei Tickets, Birgit Rofner muss sich laut Scheidl aber noch beweisen.