Herbergsuche für Imster Betagte endete glücklich
Der Um- und Zubau des städtischen Betagtenheimes bedingt eine temporäre Aussiedelung der Bewohner. Arzl sprang in die Bresche.
Von Hubert Daum
Arzl i. P.–Es war vor exakt einem Jahr, als die Gemeinde Arzl im Pitztal den „Tirolerhof“, ein ehemaliges, seit 13 Jahren leerstehendes Gasthaus erwarb. Die Immobilie, die zurzeit von Grund auf renoviert wird, passt genau zu den Plänen der Kommune, die BM Sigi Neururer so beschreibt: „Im Erdgeschoß wird unsere praktische Ärztin Claudia Gebhart auf rund 200 Quadratmetern ordinieren, in den zwei Obergeschoßen errichten wir ihre Dienstwohnung und neun barrierefreie Einheiten für betreutes Wohnen.“ Die rund 40 Quadratmeter großen Wohnungen seien optimal für den Lebensabend betagter Menschen. Die Betreuung übernehme der Gesundheitssprengel, für die Mahlzeiten gebe es gleich zwei Möglichkeiten. „Da es sich um geförderte Mietzinswohnungen handelt, sind sie durchaus leistbar“, ergänzt VZBM Andreas Huter. Man plane die Fertigstellung in den Sommermonaten nächsten Jahres.
Diese zeitliche Komponente sollte nun zum zentralen Punkt werden, denn das städtische Betagtenheim in Imst plant die längst fixierte Aufstockung ebenfalls im kommenden Sommer. Heimleiter Edgar Tangl: „Wir möchten unbedingt die Betreuung unserer Bewohner auch während des Umbaus gewährleisten. Deshalb waren wir auf der Suche nach einem Ausweichquartier für diese Zeit und fragten in Arzl an.“ Damit befasste sich der dortige Gemeinderat in der letzten Sitzung und gab ein einstimmiges Votum für die temporäre Aufnahme ab. Die Bautätigkeiten würden abgestimmt: Sobald das Arzler Projekt fertig gestellt ist, soll der Um- und Zubau des Imster Heimes, der geschätzte sechs bis sieben Monate dauern wird, starten. „Ich ziehe meinen Hut vor der Arzler Hilfsbereitschaft“, gibt sich Tangl erleichtert und mutmaßt, dass man den „Stein vom Herzen bis ins Pitztal gehört hat“. Die geografische Nähe sei ein großer Vorteil, weil auch die Pfleger dort ihren Dienst versehen würden.
Der zu renovierende Tirolerhof ist nur ein Teil eines neuen Zentrums, das sich in Arzl entwickelt: Nach den Plänen von Architekt Wolfgang Neururer entsteht zusätzlich eine neue Kinderkrippe, der Kindergarten werde in das Areal mit zentralem Eingang integriert. Eine Mikronetzheizung soll alle Gebäude mit Wärme versorgen, auch die Volksschule. Das Darlehen über 1,5 Mio. Euro ist im beschlossenen 9,2-Mio.-Haushalt für 2015 bereits berücksichtigt.