Juppe warnt Sarkozy im internen Rennen um Präsidentschaftskandidatur
Paris (APA/AFP) - Der französische Ex-Premier Alain Juppe will womöglich auch gegen einen Kandidaten seiner konservativen Partei UMP als Prä...
Paris (APA/AFP) - Der französische Ex-Premier Alain Juppe will womöglich auch gegen einen Kandidaten seiner konservativen Partei UMP als Präsidentschaftskandidat 2017 antreten. Sollte die UMP den Kandidaten nicht in einer offenen Vorwahl bestimmen, an der auch Nicht-Parteimitglieder teilnehmen, dann werde Juppe „eindeutig“ antreten, sagte dessen Mitarbeiter Herve Gaymard Donnerstag den Sendern LCI-Radio Classique.
Dies sei „keine Drohung“, denn „im Moment“ scheine Parteichef Nicolas Sarkozy zu offenen Vorwahlen bereit zu sein. Ex-Präsident Sarkozy, der erst vor wenigen Wochen in die Politik zurückgekehrt war und der eine Rückkehr in den Elysee-Palast anstrebt, hat bei den UMP-Mitgliedern starken Rückhalt. Der liberalere Juppe, Bürgermeister von Bordeaux, ist indes laut Umfragen in Frankreich der beliebteste Politiker. Er will die intern geplanten Vorwahlen zur Bestimmung des Präsidentschaftskandidaten auch für Nicht-UMP-Mitglieder in der politischen Mitte öffnen; Juppe hätte dann bessere Chancen, Sarkozy den Rang abzulaufen.
Sarkozy, der kürzlich zum UMP-Chef gewählt wurde, will den Parteivorsitz als Sprungbrett für eine Präsidentschaftskandidatur nutzen. Er will auch die seit seiner Abwahl als Präsident im Jahr 2012 in einer Krise steckende UMP umkrempeln und wieder zu einer schlagkräftigen Truppe machen. Kritiker befürchten, dass er Strukturen aufbaut, die vor allem seinen persönlichen Ambitionen nutzen.
Juppes Mitarbeiter Gaymard sagte nun, wenn Sarkozy die Vorwahlen nicht zur Mitte hin öffne, dann werde der Ex-Premier „seine Freiheit“ nutzen und bei der ersten Runde der Präsidentschaftswahl antreten. Offene Vorwahlen bedeuteten, dass alle Bürger teilnehmen könnten, die eine bestimmte Werte-Charta unterzeichneten. Zugleich bedeute es, „dass jeder Kandidat sein kann“.