Standort Tirol

Einigung kostet Stadt 36.000 Euro

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Zwischen der Stadt Lienz und dem Grandhotel herrscht seit Jahren Uneinigkeit über einen Steg, den Ex-Bürgermeister Hibler versprochen haben soll. Eine Zahlung soll den Zwiespalt aus der Welt schaffen.

Von Catharina Oblasser

Lienz –Mit Altlasten hat der Lienzer Gemeinderat am kommenden Montag in der Budgetsitzung zu kämpfen. Es geht um einen Steg, der vom Grandhotel Lienz über die Isel in die Innenstadt führen sollte. 2008 präsentierte der damalige ÖVP-Bürgermeister Johannes Hibler das knapp 700.000 Euro teure Vorhaben. Gewünscht hatten es sich die Betreiber des Grandhotels, darunter Initiator Heinz Simonitsch. Hiblers ÖVP-Fraktion und der FPÖ-Mandatar befürworteten die Kostenübernahme durch die Stadt mit knapper Mehrheit.

Kaum beschlossen, musste das Projekt schon wieder begraben werden. Die Erbin des gegenüberliegenden Grundstücks wollte nicht verkaufen. Die Hoteliers waren verärgert, von Wortbruch war die Rede. „Dass es diese Erbin gibt, hat der Gemeinderat schon lange gewusst“, zürnte Simonitsch damals. Aus dem Steg wurde also nichts. Im Gegenzug lässt das Grandhotel die Stadt bis heute auf schon längst zu zahlende Gebühren warten. Laut Stadtkämmerer sind das 53.700 Euro.

Die Sitzung am Montag soll Weihnachtsfrieden bringen, sagt BM Elisabeth Blanik. Eine Vereinbarung zwischen Stadt und Hotel sehe vor, dass Forderungen beider Seiten gegeneinander aufgerechnet werden, sagt Blanik. „Da geht es zum Beispiel auch um die Asphaltierung des Gehsteigs, die das Hotel anstelle der Stadt gezahlt hat, oder um die Ufermauer.“ Als Saldo bleiben 36.300 Euro, die die Stadt dem Grandhotel überweisen soll.

Viel Verhandlungsspielraum hatte die Stadt nicht. Denn das Hotel beruft sich vielfach auf Zusagen, die Ex-Bürgermeister Hibler mündlich gemacht habe. „Hibler hat immer allein mit den Hotelbetreibern verhandelt“, sagt Blanik. Im Nachhinein sei es also kaum möglich, Hiblers Zusagen an die Hoteliers zu überprüfen, meint die Bürgermeisterin sinngemäß.

Der Steg selbst ist in der Vereinbarung übrigens nur indirekt erwähnt, doch VP-Vizebürgermeister Meinhard Pargger drückt es so aus: „Mit dieser Zahlung sind sämtliche strittigen Punkte ausgeräumt.“

Für Uwe Ladstädter, Gemeinderat der Liste Stadt Lienz, ist das Ganze ein Skandal: „Schon wieder muss die Stadt für etwas zahlen, was in der Hibler-Ära danebengegangen ist. Es ist unverantwortlich, dass mit Steuergeldern so umgegangen wird.“ Ladstädter sieht die 36.300 Euro als klare Abschlagszahlung für den Steg.

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Catharina Oblasser

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