Bethlehem: Hospizrektor erwartet friedliche Weihnachten
Jerusalem (APA) - Friedliche Weihnachten in Bethlehem erwartet der Rektor des österreichischen Hospizes in Jerusalem, Markus Bugnyar. Die St...
Jerusalem (APA) - Friedliche Weihnachten in Bethlehem erwartet der Rektor des österreichischen Hospizes in Jerusalem, Markus Bugnyar. Die Stadt, auf die sich die Weihnachts-Feierlichkeiten im Heiligen Land konzentrieren, sei von den Ausschreitungen und Massendemonstrationen der letzten Wochen verschont geblieben, so Bugnyar in einem „Kathpress-Interview“ am Donnerstag.
Der Besuch der heiligen Stätten sollte uneingeschränkt möglich sein. Außerdem liege Bethlehem in der Westbank, für die Palästinenser keinen Passierschein brauchen. Einzig für die Teilnahme an der Christmette, der der lateinische Patriarch von Jerusalem Fouad Twal vorstehen wird, sei ein Einlassschein erforderlich.
Die Gewaltausbrüche der letzten Wochen hätten sich „beinahe alle“ auf Jerusalem konzentriert, darunter auch Attentate und Straßenschlachten zwischen jugendlichen Muslimen und der israelischen Polizei. Aber auch dort habe der einsetzende Regen und die Ankündigung der vorgezogenen Neuwahlen in Israel die Lage beruhigt und entspannt. Bugnyar: „Diese Zeit nützen alle politischen Kräfte zur Ressourcen-Auffrischung.“ Von der neuen Regierung, „sowohl in Israel als auch in Palästina“, erwartet er sich klar Schritte in Richtung Frieden.
Das Hospiz hat im Gegensatz zu den vergangenen Wochen, in denen es beinahe leer stand, zu Weihnachten „volles Haus“, mit Gästen vor allem aus Deutschland und Österreich. Die Hausgemeinschaft feiert am Weihnachtsabend um 22.00 Uhr Christmette in der Hospizkapelle. Der Christbaum, eine schlanke Zypresse, kommt auch heuer wieder von der Abteilung für Religionsgemeinschaften im israelischen Innenministerium, die jedes Jahr Christbäume für die christlichen Einrichtungen zur Verfügung stellt.
Eine zentrale Rolle spielt Bethlehem auch beim beliebten österreichischen Weihnachtsbrauch „Friedenslicht“. Traditionell reist ein Linzer Schüler in Begleitung einer oberösterreichischen Delegation, angeführt von Landeshauptmann Josef Pühringer, in der Vorweihnachtszeit nach Bethlehem, um das Friedenslicht in der Geburtsgrotte Jesu zu entzünden. Das Licht wird vom Heiligen Land aus in 30 europäische Länder verteilt, aber auch nach Argentinien und in die USA. Heuer entzündete der neunjährige Tizian Ronacher am 24. November das Licht in der Geburtsgrotte.