Haftstrafe für erst 15-Jährigen
Innsbruck – Nichts wird zurzeit seitens Politik und Justiz unversucht gelassen, um jugendlichen Straftätern die Untersuchungshaft zu erspare...
Innsbruck –Nichts wird zurzeit seitens Politik und Justiz unversucht gelassen, um jugendlichen Straftätern die Untersuchungshaft zu ersparen. Bei einigen wenigen führt anscheinend aber trotzdem kein Weg daran vorbei.
So befindet sich ein gerade 15-jähriger Bursche aus dem Bezirk Imst nunmehr bereits seit zwei Monaten in U-Haft. Ein Vorfall am bekannten Imster Postplatz ließ bei ihm im Oktober die Handschellen klicken. Damals hatte der schon gerichtsbekannte Bursche einem Mädchen nicht nur ein teures iPhone gestohlen, sondern deren Kollegin auch derartig mit einem Kopfhörerkabel geschlagen, dass diese Verletzungen aufwies. Beiden Mädchen griff der 15-Jährige anschließend auch noch auf die Brüste.
Dem war jedoch noch nicht genug: So bedrohte er seine Opfer mit dem Herschlagen und sonstigen Übergriffen – „schützt eure Familie!“ – falls diese ihn bei der Polizei anzeigen würden. Von der Justizwache wurde der Bursche dann gestern in einen Verhandlungssaal des Landesgerichts geführt und diente einer zufällig anwesenden Schulklasse mit ungefähr gleichaltrigen Schülern als abschreckendes Beispiel.
Verteidigerin Vanessa Heiss bat dennoch um ein mildes Urteil: „Zwei Monate U-Haft sind genug. Das hat sonst massiven Einfluss auf die Persönlichkeit!“ Die Milde blieb mit nicht rechtskräftigen neun Monaten Haft (sechs bedingt) relativ. Dazu folgt eine Psychotherapie. (fell)