Schulden und Schulen im Fokus
Im Zirler Budgetgemeinderat gab es heftige Diskussionen über Investitionen im Schulbereich – und die steigende Verschuldung.
Von Michael Domanig
Zirl –Mit zwölf zu sieben Stimmen genehmigte der Zirler Gemeinderat am Donnerstag ein Gesamtbudget von 22,1 Mio. Euro. Große Vorhaben gebe es vor allem im außerordentlichen Haushalt, erklärte BM Josef Kreiser (Zirl Aktiv): So werden ins landwirtschaftliche Siedlungsgebiet Zirler Aue 500.000 Euro investiert, ebenso in den Straßenbau. 300.000 Euro fließen in den Ausbau des Breitbandnetzes. Der Grundkauf fürs Schulzentrum schlägt mit 800.000 Euro zu Buche, für das neue Veranstaltungszentrum sind 970.000 Euro budgetiert.
Für heftige Debatten sorgte indes ein anderer Budgetposten – die jeweils 100.000 Euro, die für Investitionen im Bereich der Volksschule und NMS vorgesehen sind. „Das Geld ist großteils für die Heizungssanierung in den Schulen zweckgewidmet“, erklärt GR Thomas Öfner (SPÖ). Der Sanierung habe auch die SPÖ zugestimmt, durch den kürzlich gestarteten Energieleitbild-Prozess habe sich aber eine neue Situation ergeben. Experten der FH Kufstein sind dabei, die Gesamt-Energiesituation in Zirl genau zu analysieren. „Deren Bericht sollte man abwarten und die Sanierung um ein Jahr zurückstellen,“ fordert Öfner. „Stattdessen könnten 2015 dringend benötigte Lehrmittel angeschafft werden.“ Zudem hätte sich die SPÖ weitergehende Zuwendungen für die privaten Kinderbetreuungseinrichtungen in Zirl gewünscht.
GV Karl Pjeta (Grüne) begründet seine Ablehnung des Budgets grundsätzlicher: „Wir leben auf Pump.“ Die Pro-Kopf-Verschuldung steige auf über 2400 Euro (2010: 1494 Euro), allein der Schuldendienst im Jahr 2015 belaufe sich auf 1,37 Mio. Euro.
Kaum Diskussionen gab es hingegen bei einem anderen Tagesordnungspunkt: Die Schaffung einer Hofstelle für die Familie Kircher in der Zirler Aue wurde wie erwartet einstimmig genehmigt, allerdings ohne Hofschank und gewerbliche Nebentätigkeit.