Gericht

Vier Mafiosi nach Säure-Mord lebenslang in Haft

Ein Mordfall, bei dem Mafiosi die Leiche einer Frau in Säure aufgelöst hatten, schockierte wegen seiner Grausamkeit die italienische Öffentlichkeit. Das Urteil für lebenslange Haft wurde nun in letzter Instanz bestätigt.

Rom – Das Kassationsgericht in Rom, die letzte und dritte Instanz in der italienischen Strafgerichtsbarkeit, hat die lebenslange Strafe für vier Mafiosi bestätigt. Sie wurden schuldig erkannt, 2009 in der Nähe von Monza eine Frau getötet und ihre Leiche in Säure aufgelöst zu haben. Das Opfer, Lea Garofalo, hatte mit der Justiz zusammengearbeitet.

Schon Lea Garofalos Vater und ihr Bruder waren im Rahmen einer Fehde unter rivalisierenden Mafia-Clans getötet worden. Die Frau hatte den Staatsanwälten Informationen über die ’Ndrangheta, die Mafia in der süditalienischen Region Kalabrien, geliefert. Die Leiche der 36-Jährigen ist erst im Jahr 2012 gefunden worden.

Frau war im Zeugenschutzprogramm

Zu lebenslanger Haft wurde Lea Garofalos ehemaliger Lebensgefährte und Vater ihrer 20-jährigen Tochter verurteilt, berichteten italienische Medien. Die Frau war nach ihrer Aussage vor den Justizbehörden zwar in ein Zeugenschutzprogramm aufgenommen worden, ihr früherer Lebensgefährte Carlo Cosco lockte sie aber über die gemeinsame Tochter aus ihrer Deckung und tötete sie.

Die Tochter hatte als Nebenklägerin gegen ihren Vater vor den Richtern ausgesagt. Für einen fünften Angeklagten wurde eine Haftstrafe von 25 Jahren bestätigt. Der Fall hatte wegen seiner Grausamkeit die italienische Öffentlichkeit geschockt.

Obwohl die Aussagen der Frau die Festnahme Dutzender ’Ndrangheta-Mitglieder ermöglichte, wurde ihr Personenschutz aufgehoben. Ihre Ermordung datieren die Ermittler auf die 24. oder 25. November 2009. (APA)