Lebenslanger 2 - Angeklagter erzählte völlig neue Version

Wien (APA) - Wie der 24-Jährige in seiner Einvernahme erzählte, sei ihm klar gewesen, dass Robert A. Sex von ihm wollte. Er habe es auf dess...

Wien (APA) - Wie der 24-Jährige in seiner Einvernahme erzählte, sei ihm klar gewesen, dass Robert A. Sex von ihm wollte. Er habe es auf dessen Tasche abgesehen gehabt - ohne zu wissen, was sich darin befand. Daher habe er nichts dagegen gehabt, dass ihn der Wiener nach Alterlaa begleitete.

Nachdem es im Gebüsch zu geschlechtlichen Handlungen gekommen war, habe er den 33-Jährigen mit Handzeichen aufgefordert, ihn zu bezahlen. Darauf habe er 50 Euro erhalten. Er habe dann in einem günstigen Moment dessen Umhängetasche an sich genommen, sei davon gelaufen und habe sich „versteckt“. Was in weiterer Folge zwischen Robert A. und seinem Landsmann vorgefallen sei, wisse er nicht: „Ich habe weder den Mord noch die Leiche gesehen.“

Sein Bekannter habe eine bis eineinhalb Stunden später nach ihm gerufen. Da erst sei er aus seinem Versteck gekommen, gab der Angeklagte an. Dass sein Landsmann den fremden Mann attackiert hatte, habe er erst bei der Heimreise im Zug Richtung Slowakei erfahren.

„Sie sind bisher sieben Mal einvernommen worden. Die Geschichte, die Sie heute erzählen, ist völlig neu“, quittierte Richter Christoph Bauer diese Aussagen. Der 24-Jährige hatte nach seiner Festnahme zunächst jedwede sexuellen Handlungen abgestritten und erklärt, er wäre von Robert A. ursprünglich auf Drogen angesprochen worden. Im ersten Prozess hatte der junge Slowake dann alle Schuld auf seinen Bekannten geschoben. „Sagen Sie mir einen vernünftigen Grund, warum wir Ihnen heute glauben sollten“, forderte der Vorsitzende. „Das heute ist die Wahrheit“, meinte der 24-Jährige. Er habe sich wegen der sexuellen Handlungen geschämt und daher bisher davon nicht viel erzählt. Außerdem habe er „Angst gehabt, dass mir keiner glaubt“.