„Lebenslanger“ 4 - Handy, PC und Webcam in Zelle des Angeklagten

Wien (APA) - Der angeklagte Slowake war zur Verbüßung seiner lebenslangen Freiheitsstrafe in die Justizanstalt (JA) Garsten überstellt worde...

Wien (APA) - Der angeklagte Slowake war zur Verbüßung seiner lebenslangen Freiheitsstrafe in die Justizanstalt (JA) Garsten überstellt worden. Dort fiel auf, dass er ausgesprochen wenig Kontakt zur Außenwelt unterhielt. Der Grund dafür wurde klar, als im Oktober 2013 seine Zelle durchsucht wurde. Der 24-Jährige verfügte dort verbotenerweise regelrecht über ein illegales Büro.

Nicht nur ein Mobiltelefon mit einer SIM-Karte, sondern sogar ein PC konnte dort sichergestellt werden. Zur Bedienung des Computers waren auch eine separate Tastatur sowie eine Maus vorhanden. Auch über eine Webcam verfügte der Slowake. Dieser Fund, den Staatsanwalt Gerd Hermann „kein Renommee für die Justizanstalt“ nannte, erscheint insofern nicht unbedeutend, als er die Frage aufwirft, ob es Kontakte zwischen dem 24-Jährigen und seinem 33 Jahre alten Landsmann bzw. dessen Familie gab, ehe der 33-Jährige in einem Brief ans Justizministerium den Jüngeren entlastete und den Mord an Robert A. zur Gänze auf seine Kappe nahm.

Direkte Kontakte konnten den beiden nicht nachgewiesen werden. Es ist allerdings davon auszugehen, dass sie über ihre Familien, mit denen sie in brieflichem Kontakt standen, zumindest grob über das Befinden des jeweils anderen informiert wurden. Das belegt Schriftverkehr, der teilweise der gerichtlichen Genehmigung bedurfte. Die beiden Männer sind Haus an Haus in einer ostslowakischen Ortschaft aufgewachsen. Die Familien sind seit Generationen miteinander bekannt.