Test: E-Autos sind auch auf lange Sicht teurer als klassische Pkw
München (APA/AFP) - Auf Kosten pro Kilometer gerechnet sind Elektroautos in Deutschland immer noch deutlich teurer als Fahrzeuge mit herkömm...
München (APA/AFP) - Auf Kosten pro Kilometer gerechnet sind Elektroautos in Deutschland immer noch deutlich teurer als Fahrzeuge mit herkömmlichen Antrieben. Grund dafür ist der vergleichsweise hohe Anschaffungspreis, wie der ADAC am Freitag in München mitteilte.
Zudem seien die E-Autos aufgrund ihrer begrenzten Reichweite eher auf kürzeren Strecken unterwegs - dort wirkten sich die Stromkosten aber „nicht oder kaum entscheidend“ aus.
Für seinen Autokostenvergleich ließ der Autoclub die E-Modelle von neun Herstellern mit den vergleichbaren Diesel-und Benzin-Modellen der selben Marke gegeneinander antreten. Über einen Zeitraum von vier Jahren und bei einer jährlichen Laufleistung von 15.000 Kilometern war demnach nur ein Elektromodell auf den Kilometerpreis gerechnet günstiger als das konventionelle Auto: Der BMW i3 kostet nach ADAC-Angaben 52,3 Cent pro Kilometer und damit 3,1 Cent weniger als der vergleichbare 1er-Benziner des Münchner Autobauers.
Andere E-Autos, wie etwa der Renault Zoe Z.E. (43,9 Cent Kosten pro Kilometer), seien zwar insgesamt deutlich günstiger als der BMW, aber im internen Markenvergleich wiederum deutlich teurer als die klassischen Modelle.
Nach Angaben der Nationalen Plattform Elektromobilität (NPE) sind auf den deutschen Straßen derzeit nur rund 24.000 Elektroautos zugelassen. Eigentlich sollten es bis Ende dieses Jahres nach den Plänen von Politik und Wirtschaft schon 100.000 sein. Bis 2020 will die Bundesregierung sogar eine Million Elektroautos auf die Straßen bringen. Doch deren Absatz stockt gewaltig: Während von Jänner bis November laut ADAC etwa 2,8 Millionen konventionelle Pkw zugelassen wurden, lag die Zahl der Neuzulassungen von E-Autos im gleichen Zeitraum bei rund 7500.
Um den Verkauf anzukurbeln, schlägt der Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer von der Universität Duisburg-Essen eine Benzin-Steuer vor: Fahrer von konventionellen Wagen sollen demnach über drei Jahre lang einen Cent pro Liter Kraftstoff zahlen, der direkt in die Subventionierung von E-Autos fließt.