Sorgenias Aktionäre genehmigen Kapitalaufstockung
Mailand (APA) - Die Aktionärsversammlung der Mailänder Stromgesellschaft Sorgenia, bei der der Verbund ausgestiegen und sich im Zuge des mit...
Mailand (APA) - Die Aktionärsversammlung der Mailänder Stromgesellschaft Sorgenia, bei der der Verbund ausgestiegen und sich im Zuge des mit den Banken vereinbarten Rettungspakets von seinem 47-Prozent-Anteil getrennt hat, hat einer Kapitalaufstockung im Wert von 400 Mio. Euro Grünes Licht gegeben. Damit übernehmen die Banken die komplette Kontrolle Sorgenias.
In den vergangenen Tagen haben Verbund und der einstige Mehrheitsaktionär, die Industrieholding CIR, der Kapitalerhöhung zugestimmt. Damit übergeben sie ihre ganzen Aktien den Gläubigerbanken, die die hundertprozentige Sorgenia-Kontrolle erwerben, wie die Mailänder Wirtschaftszeitung „Sole 24 Ore“ am Samstag berichtete. Sorgenia gerät damit unter Kontrolle eines Bankenpools, an dem sich die Bank-Austria-Mutter UniCredit sowie Intesa San Paolo und Monte Paschi di Siena (MPS) beteiligen. Ein entsprechendes Rettungspaket war im Juli von den Banken sowie den bisherigen Sorgenia-Eigentümern nach sieben Monaten zäher Verhandlungen unterzeichnet worden.
Jetzt wird an einem Entwicklungsplan für Sorgenia gearbeitet. Die Gesellschaft soll demnach 2016 die Gewinnschwelle erreichen. Dank eines umfangreichen Veräußerungsplans soll die Verschuldung im kommenden Jahr von 1,8 Mrd. auf 1 Mrd. Euro reduziert werden. Dieses Ziel soll mit dem Verkauf von Assets erfolgen. Der Konzern will künftig auf den rentableren Corporate-Bereich setzen und in diesem Segment seine Zahl von 300.000 Kunden aufstocken. Vorgesehen sind starke Kürzungen bei den operativen Kosten und der Ausstieg aus Aktivitäten, die nicht mit der thermischen Stromproduktion zusammenhängen.
Bis Ende dieses Jahres rechnet Sorgenia mit Verlusten in Höhe von 42 Mio. Euro, die 2015 auf 25 Mio. Euro sinken werden. 2016 soll dann die Gewinnschwelle erreicht und 2017 ein Gewinn von 54 Mio. Euro geschrieben werden. Bis 2025 hofft Sorgenia, einen Jahresumsatz von 2,2 Mrd. Euro und einen Nettogewinn von 122 Mio. Euro zu erreichen.
Der Verbund hatte den Sorgenia-Anteil bereits im Vorjahr auf null abgeschrieben. Der zu 51 Prozent im Besitz der Republik Österreich stehende Verbund war nicht bereit, noch Kapital in die Italien-Beteiligung zu stecken. Verkaufsversuche waren erfolglos. Insgesamt hat der Verbund in Italien rund 450 Mio. Euro abgeschrieben, im Vorjahr erfolgten davon 396 Mio. Euro an Wertberichtigungen.