Justiz-Widerstand

Papst wird geplantes Treffen mit Häftling verwehrt

Eine Begegnung zwischen Franziskus und einem zu lebenslanger Haft verurteilten Häftling ist offenbar am Widerstand der italienischen Justiz gescheitert.

Vatikanstadt/Rom - Eine geplante Begegnung von Papst Franziskus mit einem zu lebenslanger Haft verurteilten Strafgefangenen ist offenbar am Widerstand der italienischen Justiz gescheitert. Der im norditalienischen Padua Inhaftierte sollte am Samstag im Vatikan an einer Audienz des Papstes für die katholische Gemeinschaft Johannes XXIII. teilnehmen, wie Kathpress berichtete.

Die Gefängnisleitung und die zuständige Aufsichtsbehörde hätten ihm auf seine Anfrage jedoch nicht geantwortet, schreibt der Inhaftierte in einem Brief an den Papst, der am Samstag vom katholischen Pressedienst SIR veröffentlicht wurde. Franziskus hatte im Oktober mit der Forderung Aufsehen erregt, die lebenslange Freiheitsstrafe abzuschaffen. Diese sei eine „heimliche Todesstrafe“, sagte er damals vor Strafrechtlern.

Seine Vorgänger Benedikt XVI. (2005-2013) und Johannes Paul II. (1978-2005) hatten sich zwar für eine Abschaffung der Todesstrafe und eine humaneren Strafvollzug eingesetzt. Den Verzicht auf die lebenslange Freiheitsstrafe hatten sie jedoch nicht ausdrücklich gefordert, so Kathpress. (APA)