Daimler-Aktionären könnte höhere Dividende winken

Stuttgart (APA/Reuters/dpa) - Der Finanzchef von Daimler hat den Aktionären des Autobauers eine höhere Dividende in Aussicht gestellt. „Ohne...

Stuttgart (APA/Reuters/dpa) - Der Finanzchef von Daimler hat den Aktionären des Autobauers eine höhere Dividende in Aussicht gestellt. „Ohne dem Aufsichtsrat vorgreifen zu wollen, ist das bessere Ergebnis aus dem laufenden Geschäft eine gute Grundlage, um eine höhere Dividende vorzuschlagen“, sagte Bodo Uebber in einem Interview mit der „BörsenZeitung“ (Samstagausgabe).

Das derzeitige Wachstumstempo behalte Daimler bei. „Es gibt für uns keinen Grund zurückzuschalten. Unsere Investitionen bleiben hoch.“ Die Mittel flössen etwa in die neue E-Klasse, Motorenprojekte, neue Technologien wie Plug-in-Hybride und das Nutzfahrzeuggeschäft. Wann der Autohersteller die angestrebten Zielrenditen von neun Prozent im Konzern, zehn Prozent im Pkw-Bereich und acht Prozent bei den Lkw erreichen werde, ließ Uebber offen. Daimler wolle sich den Renditezielen schrittweise nähern. „Aufgrund der Volatilitäten und vorherrschender Unsicherheiten in den Märkten halten wir an dieser Strategie fest, anstatt ein konkretes Jahr zu nennen.“

Uebber räumte ein, dass man davon ausgehen müsse, dass die Marktsituation in Russland zunehmend schwieriger werde. Zwar habe Daimler entgegen dem Trend bei den Pkw-Verkäufen zuletzt zulegen können. Aber: „Bei Trucks spüren wir wie alle Hersteller eine starke Abschwächung der Nachfrage.“

Mit Blick auf die angekündigte Batteriefabrik des Elektropioniers Tesla in Deutschland zeigt sich Daimler offen für Kooperationen. „Vielleicht muss man darüber nachdenken ob es wirklich sinnvoll ist, wenn jeder für sich eine Fabrik aufmacht“, sagte Daimler-Entwicklungsvorstand Thomas Weber der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. „Hier könnte es schon Sinn machen, speziell auf dem Feld der Batteriezellenproduktion, die Kräfte zu bündeln.“ Tesla-Chef Elon Musk hatte jüngst angekündigt, in fünf oder sechs Jahren eine eigene Fabrik in Deutschland errichten zu wollen.

Daimler hatte im November das Aus der einzigen deutschen Batteriezellenfabrik für Elektroautos bekannt gegeben. Bei der Daimler-Tochter Li-Tec in Kamenz soll die Produktion von Batteriezellen im Dezember 2015 eingestellt werden. In den Bau von Batteriesystemen wollen die Schwaben hingegen kräftig investieren. Batteriesysteme beinhalten unter anderem die Steuerungselektronik und die Hülle für die Batterie. Die nötigen Zellen will Daimler zukaufen, wenn die eigene Produktion ausläuft. Ein Dauerzustand muss das aber nicht bleiben: „Es könnte Sinn machen, bereits jetzt den Fokus auf die nächste Generation der Batteriezelltechnologie zu legen“, sagte Weber. „Wenn dann die Stückzahlen für Elektro-Autos entsprechend hoch sind, müssen die Zellen ja nicht zwingend aus Asien kommen.“

Tatsächlich haben die Asiaten auf dem Feld derzeit die Nase vorn. Hersteller wie der südkoreanische Elektronikkonzern LG, der japanische Panasonic-Konzern oder Toshiba haben inzwischen die Führung in der Akku-Technologie übernommen. Batterietechnik ist für Autobauer ein wichtiger Schlüssel bei der Einführung von Elektroautos. Die Batterien sollen leistungsfähiger werden und somit die Reichweite steigern. Die deutsche Regierung will bis 2020 eine Million E-Autos auf Deutschlands Straßen sehen, derzeit sind nur rund 25.000 zugelassen.

~ ISIN DE0007100000 WEB http://www.daimler.com ~ APA192 2014-12-21/13:57