Trauer um einen großen Entertainer
„Merci, Udo!“, „Du warst ein großartiger Künstler“, „ein großer Österreicher“. Reaktionen zum Tod von Udo Jürgens:
Wien/Zürich – Der Maler Manfred Bockelmann ist bestürzt über das Ableben seines Bruders Udo Jürgens. „Ich kann nicht fassen, dass es so plötzlich passiert ist“, sagte er am Sonntagabend. Die Nachricht sei „ein großer Schock für die Familie“. Mehr könne er zunächst nicht zum Tod seines Bruders sagen, sagte der 71-jährige Künstler, der mit seiner Familie in Kärnten lebt.
Jürgens hatte Manfred Bockelmann mit seinem Lied „Mein Bruder ist ein Maler“ 1977 ein Denkmal gesetzt.
Conchita Wurst zutiefst betroffen
Die Sängerin Conchita Wurst hat sich via Twitter zutiefst betroffen über den Tod von Udo Jürgens geäußert. „Du warst ein großartiger Künstler - Merci!“, schrieb die erste heimische Song-Contest-Siegerin seit dem Triumph von Udo Jürgens. Dieser hatte 1966 mit „Merci, Cherie“ den Grand Prix nach Österreich geholt, Conchita Wurst gewann heuer im Mai mit „Rise Like a Phoenix“.
Der deutsche Sänger Udo Lindenberg teilte der Deutschen Presse-Agentur unterdessen per SMS seine Betroffenheit mit. „Bin tief geschockt. Ein schmerzlicher Verlust“, so der Rocksänger. „Es ist, als wäre ein Familienmitglied von uns gegangen.“
Faymann: „Jürgens war ein großer Österreicher“
Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) hat sich am Sonntagabend tief betroffen vom Ableben Udo Jürgens‘ gezeigt. „Jürgens war nicht nur ein Botschafter Österreichs in der Welt, sondern hat auch stets politische Haltung bewiesen, indem er sich immer für die Demokratie stark gemacht und nie seine Heimat Österreich vergessen hat“, so Faymann. Er habe Jürgens versichert, dass Österreich stolz auf ihn sei.
„Udo Jürgens war ein großer Österreicher und ein musikalischer Botschafter unseres Landes“, heißt es in der Mitteilung Faymanns weiter. Auch Kulturminister Josef Ostermayer (SPÖ) zeigte sich „zutiefst schockiert und persönlich betroffen“. Mit seiner Musik seien „Generationen aufgewachsen, sie hat uns berührt, begeistert und so manchen über traurige Momente hinweg getröstet.“ Am 27. Februar hätte der Sänger im Bundeskanzleramt das „Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst 1. Klasse“ verliehen bekommen sollen, teilte Ostermayer mit.
Auch von weiteren Politikern gab es bereits am Sonntagabend Trauerbekundungen. ÖVP-Kultursprecherin Maria Fekter sagte, mit dem Tod von Udo Jürgens verliere Österreich „heute einen seiner größten Musiker und Entertainer“. FPÖ-Chef HC Strache gab sich „tief erschüttert“ und sagt, Jürgens habe sich in die Herzen aller Österreicher gesungen. Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) schrieb, dass der Entertainer „Kärntens bekanntester Botschafter“ gewesen sei. „Seine Lieder sind ohne Ablaufdatum.“
Große Trauer im Internet
In einer ersten Reaktion auf die Meldung vom Ableben von Udo Jürgens haben Tausende im Internet ihre Trauer zum Ausdruck gebracht. „Mein Beileid“ und „fassungslos“ hieß es etwa in Wortspenden am Sonntagabend auf Twitter. In Zeitungsforen herrschte sowohl Bestürzung als auch Dankbarkeit. „Einer der besten ist nicht mehr“ war hier ebenso zu lesen wie „Merci, Udo!“.
Udo Jürgens galt als einer der beliebtesten Entertainer im deutschsprachigen Raum. Seine Hits und Evergreens wie „Aber bitte mit Sahne“, „Griechischer Wein“ oder „Immer wieder geht die Sonne auf“ sind für viele bis heute „einfach Kult“, wie ein Kritiker schrieb. Mit seiner Musik werde er ewig weiterleben, drückte ein Fan seinen Dank aus.