Literatur

Berührungsängste mit der eigenen Mutter

© Angerer Harald

Die Kitzbühelerin Manuela Mitterer gibt mit ihrem Buch „Wenn schon Pflege, dann bitte daheim“ wichtige Tipps für Angehörige.

Von Harald Angerer

Kitzbühel –Plötzlich ist alles anders – pflegende Angehörige haben sich ihre Situation selten selbst ausgesucht und stehen vor einem Berg an Herausforderungen. Hier möchte die Kitzbühelerin Manuela Mitterer helfen. Die Altenpflegerin hat mit dem Buch „Wenn schon Pflege, dann bitte daheim“ eine Anleitung für pflegende Angehörige verfasst.

„Die erste Idee zu dem Buch hatte ich schon vor sechs Jahren, da habe ich auch ein Manuskript verfasst“, sagt Mitterer. Sie habe dann aber nicht den Mut gehabt, es zu veröffentlichen. „Angehörige haben dann mal zu mir gesagt, dass ich mit meinem Wissen ein Buch schreiben sollte, dann ist mir das Manuskript wieder eingefallen“, schildert Mitterer. Sie hat es am Computer wieder hervorgekramt. „Ich musste dann etwas schmunzeln. Es war gut, dass ich es damals nicht veröffentlicht habe. Inzwischen hab’ ich viel mehr Erfahrung“, sagt sie. Sie hat dann das Buch noch einmal komplett neu geschrieben. Es sollte eine Hilfestellung für Angehörige sein, ohne Fachchinesisch und leicht verständlich, und die Tipps sollten für jeden umsetzbar sein. „Dann kam aber die eigentliche Herausforderung, nämlich einen Verlag zu suchen. Beim Berenkamp Verlag in Schwaz wurde ich fündig, dort hat man mich auch noch mal sehr unterstützt“, schildert Mitterer und sie hat das Buch noch einmal verbessert.

„Für die meisten pflegenden Angehörigen ist zu Beginn vor allem eine Hemmschwelle da. Die meisten haben bis dahin ja ihre Mutter noch nie nackt gesehen und jetzt sollen sie sie plötzlich waschen“, schildert die Autorin. In ihrem Buch gibt sie Tipps, wie die Betroffenen mit der Situation umgehen können und auch welche Ansprechstationen es gibt. Wichtig sei vor allem, dass man die angebotene Hilfe auch annimmt. Besonders wichtig sei es für Pflegende daheim, dass sie für sich selbst zuerst die Grenzen absprechen und diese auch mit der zu pflegenden Person besprechen. „Jeder hat Grenzen, und wenn diese klar angesprochen werden, geht es beiden besser. Denn letztendlich soll es bei der Pflege zu Hause beiden gut gehen, nicht nur der zu pflegenden Person“, ermahnt Mitterer.

Wie viele Stunden sie an dem Buch geschrieben hat, kann sie nicht genau sagen, „es werden einige tausend gewesen sein“, schätzt sie. Auch habe vor der Veröffentlichung Angst vor Kritik mitgespielt. „Doch letztendlich haben mich die vielen positiven Stimmen von Angehörigen bestärkt“, sagt Mitterer. Seit einem Monat ist das Buch nun im Handel. Wie viele Bücher von der Erstauflage schon verkauft wurden? „Das weiß ich gar nicht“, gibt sie sich gelassen.

Für Sie im Bezirk Kitzbühel unterwegs:

Theresa Aigner

Theresa Aigner

+4350403 2117

Harald Angerer

Harald Angerer

+4350403 2059

Michael Mader

Michael Mader

+4350403 3050