Tonnenschwere Tradition bewegt Tobadill
Ganz Tobadill ist am 25. Jänner auf den Beinen. Nach vier Jahren Pause zieht der Ort heuer wieder in die Fasnacht. Die Vorbereitungen laufen.
Von Matthias Reichle
Tobadill –507 Einwohner hat Tobadill. „In fast jeder Familie gibt es einen Mann, der ziehen hilft“, schmunzelt Jungbauernobmann Martin Ganahl. Das ist auch nötig, um den 35 Meter langen, tonnenschweren Larch, der beim kommenden Blochziehen die Hauptrolle spielen wird, vom Fleck zu bewegen.
Nach vier Jahren Pause ist in der kleinen Gemeinde oberhalb von Landeck wieder das Fasnachtsfieber ausgebrochen. „Da ist das ganze Dorf unterwegs“, betont Ganahl. Der Zug selbst besteht aus 25 Maschgerern sowie 30 bis 35 Holzern, die den Baumstamm vom Ortsteil Anderlen bis zum Kirchplatz ziehen.
Zu den Figuren, die die Tobadiller Fasnacht prägen, gehören der Bajazl, die Hexen, die Schallner, die Moosmänner und die Taschner – beides Waldfiguren, die sich frei im Zug bewegen. Zentrale Rollen haben der Teufel und der Bär, die beide versuchen, den Zug zu stoppen und die in einem rituellen Spiel von den Holzern und Jägern gefangen werden.
Derzeit befindet man sich bereits mitten in den Vorbereitungen. Dieses Mal findet das Blochziehen in Tobadill nämlich bereits am 25. Jänner statt. Wie es Brauch ist, wird die Fasnacht gemeinsam von den Jungbauern, den Ortsbauern, den Ortsbäuerinnen und der Musikkapelle vorbereitet und durchgeführt.
Der Bloch ist bereits geschlagen worden und wartet nun auf den Aufputz. Dazu gehört ein Kranz aus Fichtenzweigen, Krepppapier und Nelken, sowie der „Zanner“ – das „Gesicht“ des Blochs.
In der Nacht vor dem Umzug gibt es dann die Blochwache. Dann kann es nämlich passieren, dass er ähnlich wie beim Maibaum Brauch von Lausbuben angeschnitten wird. „Er ist auch jetzt schon so gesichert, dass nichts passiert“, so Ganahl.
Am Dorfplatz angekommen, wird der Bloch dann gemeinsam mit mehreren Metern Brennholz versteigert. Bei gutem Wetter erwartet man bis zu 800 Besucher. Los geht die Fasnacht um 13 Uhr.