Brand auf griechischer Fähre - Überlebende war Stunden lang im Meer

Rom/Athen (APA) - Die griechische Passagierin, Teodora Douili, deren Ehemann nach dem Brand auf der Autofähre „Norman Atlantic“ im Mittelmee...

Rom/Athen (APA) - Die griechische Passagierin, Teodora Douili, deren Ehemann nach dem Brand auf der Autofähre „Norman Atlantic“ im Mittelmeer ums Leben gekommen ist, hat über die dramatische Stunden vor dem Tod des 62-Jährigen berichtet. Vier Stunden lang musste die Frau im Meer ausharren, bevor sie in Sicherheit gebracht wurde, sagte die 56-Jährige im Gespräch mit der italienischen Nachrichtenagentur ANSA.

„Wir waren über vier Stunden lang im Wasser. Mein Mann sagte mir: ‚Wir sterben, wir sterben!‘. Ich habe nichts für ihn tun können“, erzählte die gerettete Passagierin. Die Frau wurde in ein Krankenhaus nahe der apulischen Stadt Lecce eingeliefert.

„Wir sahen ein Schiff in der Ferne, doch es war zu weit weg. Mein Mann blutete aus der Nase, er hatte sich im Schiff verletzt. Nachdem uns ein Mitglied der Rettungskräfte in Sicherheit gebracht hat, ist mein Mann in seinen Armen gestorben“, berichtete die Frau. Sie habe einen weiteren Toten gesehen. „Ein Mann hatte eine Schwimmweste an, man sah jedoch, dass er tot war“, so die Frau.

„Das Schiff hätte bei diesem schlechtem Wetter nicht abfahren sollen. Ich wusste nicht, dass die Lage so schlimm war, sonst hätte ich niemals mein Leben riskiert“, berichtete Douili.

Die italienische Reederei der Unglücksfähre Visemar, die von der griechischen Linie ANEK gechartert wurde, erklärte sich inzwischen zur Zusammenarbeit mit den Justizbehörden von Bari bereit, die eine Untersuchung über den Brand in die Wege geleitet haben. Er könne beweisen, dass es keinerlei Sicherheitsmängel an Bord des Schiffes gab, berichtete Visemar-Geschäftsführer Carlo Visentini. Die Reederei hat ihren Hauptsitz im norditalienischen Rovigo.