Perus Ex-Präsident plädiert in Untreue-Prozess auf nicht schuldig

Lima (APA/AFP) - Am Ende eines erneuten Prozesses gegen ihn hat der frühere peruanische Präsident Alberto Fujimori alle Vorwürfe als unbegrü...

Lima (APA/AFP) - Am Ende eines erneuten Prozesses gegen ihn hat der frühere peruanische Präsident Alberto Fujimori alle Vorwürfe als unbegründet zurückgewiesen. Er fordere das Gericht auf, ihn von allen Vorwürfen freizusprechen, die die Staatsanwaltschaft fälschlicherweise gegen ihn erhoben habe, sagte der 76-jährige Fujimori am Montag in Lima.

Sein fünfminütiges Abschlussplädoyer in dem Unterschlagungsprozess wurde live im Fernsehen übertragen. Die Staatsanwaltschaft wirft Fujimori vor, während seiner Amtszeit (1990-2000) umgerechnet 33,5 Millionen Euro aus dem Verteidigungsetat abgezweigt und einigen Journalisten gegeben zu haben. Sie sollten im Gegenzug zu seiner zweiten Wiederwahl im Jahr 2000 beitragen, indem sie Oppositionelle in Misskredit bringen. Ebenso wie diesen Vorwurf wies Fujimori die Anschuldigung zurück, er habe sich während seiner Amtszeit selbst bereichert. Er habe vielmehr ein bescheidenes Leben, „fern von Luxus und Frivolität“, geführt, sagte er.

Die Staatsanwaltschaft forderte in dem Prozess acht Jahre Haft für Fujimori und gab sich zuversichtlich, dass das Gericht einen Schuldspruch verkünden werde. Das Urteil soll am 7. Jänner bekannt gegeben werden. Fujimori verbüßt bereits seit 2007 eine 25-jährige Haftstrafe wegen zwei Massakern einer Todesschwadron, die 25 angebliche Angehörige der Guerilla-Organisationen Leuchtender Pfad tötete. Da in Peru mehrere Hafturteile nicht zusammengezählt werden, sondern lediglich die höchste verhängte Strafe gilt, hat der jetzige Prozess für Fujimoris Haftzeit keine Folgen.