Zehn Anti-Sklaverei-Aktivisten in Mauretanien angeklagt

Nouakchott (APA/AFP) - In Mauretanien sind zehn Anti-Sklaverei-Aktivisten wegen Mitgliedschaft in einer „nicht anerkannten Organisation“ ang...

Nouakchott (APA/AFP) - In Mauretanien sind zehn Anti-Sklaverei-Aktivisten wegen Mitgliedschaft in einer „nicht anerkannten Organisation“ angeklagt worden. Die Staatsanwaltschaft der Stadt Rosso habe fünf Jahre Haft sowie eine Geldstrafe für die Angeklagten gefordert, sagte der Anwalt Yarba Ould Ahmed Saleh am Montag der Nachrichtenagentur AFP in der Hauptstadt Nouakchott.

Zudem solle der Besitz der Nichtregierungsorganisation IRA eingezogen werden, der die Aktivisten angehören. Unter den Angeklagten ist auch der IRA-Vorsitzende Biram Ould Dah Ould Abeid.

Die Aktivisten waren Mitte November während einer Kampagne gegen die Sklaverei in dem westafrikanischen Staat festgenommen worden. Ihr Anwalt sagte aber, der Protestmarsch der Aktivisten sei genehmigt gewesen und habe die öffentliche Ordnung nicht gestört. Die IRA sei zudem de facto von den Behörden anerkannt, da die Organisation ihren Sitz im Zentrum der Hauptstadt Nouakchott habe und ihr Vorsitzender im Juni offiziell als Kandidat zur Präsidentenwahl angetreten war.

Das Europäische Parlament hat die Festnahme der Aktivisten Mitte Dezember verurteilt und die frühere Kolonialmacht Frankreich hat erklärt, den Prozess gegen die Aktivisten „aufmerksam“ zu verfolgen. Die Sklaverei wurde in Mauretanien offiziell 1981 abgeschafft, zudem drohen Sklavenhaltern seit 2007 bis zu zehn Jahre Haft. Laut Aktivisten besteht Sklaverei jedoch in dem dünn besiedelten Wüstenstaat weiter fort.