Deutlich mehr Rumänen und Bulgaren in Deutschland angestellt

Nürnberg (APA/AFP) - Die Zahl der in Deutschland arbeitenden Bulgaren und Rumänen hat deutlich zugenommen, seit für sie die Arbeitnehmerfrei...

Nürnberg (APA/AFP) - Die Zahl der in Deutschland arbeitenden Bulgaren und Rumänen hat deutlich zugenommen, seit für sie die Arbeitnehmerfreizügigkeit gilt. Im Oktober waren in Deutschland rund 257.000 Bulgaren und Rumänen beschäftigt, gut 125.000 mehr als im Dezember 2013, wie das Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit am Dienstag in Nürnberg mitteilte.

Den Angaben zufolge lebten im November rund 534.000 Bulgaren und Rumänen in Deutschland, etwa 120.000 mehr als im Dezember 2013.

Während die Zahl der bulgarischen und rumänischen Arbeitnehmer zunahm, sank deren die Arbeitslosenquote - von 11,4 Prozent im Dezember 2013 auf 9,2 Prozent im Oktober 2014. Die Quote der Hartz-IV-Bezieher stieg allerdings an, und zwar von 10,9 Prozent im Dezember 2013 auf 14,1 Prozent im September 2014. Das war jedoch immer noch weniger als die Hartz-IV-Quote unter Ausländern in Deutschland insgesamt, die bei 16 Prozent lag.

Bulgaren und Rumänen zählten zu den „relativ gut integrierten Ausländergruppen im deutschen Arbeitsmarkt“, konstatierte IAB-Experte Herbert Brücker. Insbesondere sei die Arbeitslosenquote unter Rumänen niedriger als im Bundesdurchschnitt. Allerdings ist die Lage laut IAB regional sehr unterschiedlich. In den Großstädten seien die Arbeitslosen- und Hartz-IV-Quoten unter Bulgaren und Rumänen höher als auf dem Land.

Brücker wies erneut die Behauptung zurück, dass viele Rumänen und Bulgaren vor allem wegen des Anspruchs auf Kindergeld nach Deutschland kämen. Nur für 16,8 Prozent der Kinder aus bulgarischen und rumänischen Familien bestand demnach im November Kindergeldanspruch.

Bulgaren und Rumänen genießen seit Anfang 2014 die volle Arbeitnehmerfreizügigkeit in Europa. Das heißt, sie dürfen wie alle anderen Bürger der Europäischen Union in Deutschland und anderen EU-Mitgliedsländern uneingeschränkt arbeiten. Die Neuerung hatte seinerzeit für heftige Debatten über eine angebliche „Armutszuwanderung“ aus den beiden Staaten gesorgt.