Islamischer Staat

IS zwingt gefangenen jordanischen Piloten zu Interview

Dieses Bild haben die IS-Extzremisten im Internet veröffentlicht. Bei dem Mann im weißen T-Shirt soll es sich um Muath al-Kasaesbeh handeln.
© Raqqa Media Center

Der Pilot berichtet in dem Text über den angeblichen Abschuss seines Jets durch eine Rakete. Die USA und Jordanien bestreiten das. Ob das Interview echt ist und unter welchen Bedingungen es entstand, ist unkar.

Raqqa – Die Jihadistengruppe Islamischer Staat (IS) hat ein angebliches Interview mit dem von ihr vergangene Woche gefangen genommenen jordanischen Piloten veröffentlicht. In dem am Montag in der englischsprachigen IS-Onlinezeitung Dabik erschienenen Text wird Muath al-Kasaesbeh (Kassasbeh) mit den Worten wiedergegeben, sein Flugzeug sei von einer wärmesuchenden Rakete getroffen worden.

Der IS hatte bereits erklärt, er habe die Maschine in Nordsyrien abgeschossen. Die USA und Jordanien hatten dies bestritten.

In dem angeblichen Interview, dessen Wahrheitsgehalt nicht überprüft werden konnte, erläutert Kasaesbeh offenbar auch, wie die US-geführte Allianz ihre Luftangriffe gegen IS-Ziele in Syrien und im Irak koordiniert. Er habe die Aufgabe gehabt, Luftabwehrwaffen am Boden zu zerstören und den Kampfjets der Allianz Schutz zu geben. Der Mann war am 24. Dezember in die Hände des IS gefallen, nachdem sein Kampfflugzeug vom Typ F-16 abgestürzt war. Zu dem Text wurden Fotos von ihm gezeigt.

Vater des Piloten bat um „Gnade“ für seinen Sohn

Sein Vater Saif al-Kasaesbeh hatte an die Extremisten appelliert, seinen Sohn mit „Gnade“ zu behandeln und ihn als „Gast“ anzusehen. Das Flugzeug war das erste, das die Anti-IS-Allianz seit Beginn ihrer Angriffe im September verlor. Für den radikalsunnitischen IS dürfte der Absturz ein Propagandaerfolg gewesen sein.

Der IS hat weite Teile Syriens und des Iraks erobert und verübt in den von ihm kontrollierten Gebieten Gräueltaten an der Zivilbevölkerung. Angesichts des Vormarsches der Islamisten hatten die USA und zahlreiche Verbündete militärisch eingegriffen. (APA/AFP)