Verletzte bei Anschlag auf libysches Parlament in Tobruk

Tobruk (APA/Reuters) - Bei einem Selbstmordanschlag auf das Parlament in der ostlibyschen Stadt Tobruk sind am Dienstag drei Abgeordnete ver...

Tobruk (APA/Reuters) - Bei einem Selbstmordanschlag auf das Parlament in der ostlibyschen Stadt Tobruk sind am Dienstag drei Abgeordnete verletzt worden. Ein Selbstmordattentäter sprengte ein mit einer Bombe beladenes Auto vor dem Hotel in die Luft, in dem das gewählte Parlament residiert.

Der Sprengsatz sei auf dem Parkplatz des Hotels detoniert, als die Abgeordneten in einer nahe gelegenen Halle getagt hätten, sagte Parlamentssprecher Farraj Hashem. Das Gebäude liegt außerhalb der Innenstadt.

Es ist der bisher schwerste Anschlag auf das Parlament in Tobruk. Im November war eine Autobombe in der Innenstadt explodiert, das Parlament war damals jedoch nicht das Ziel gewesen. Tobruk, das an der Grenze zu Ägypten liegt, ist weitaus sicherer als andere Städte in dem erdölreichen Land in Nordafrika.

Nach dem Sturz des langjährigen Machthabers Muammar Gaddafi 2011 ist es in Libyen nicht gelungen, neue Sicherheitsstrukturen aufzubauen und die rivalisierenden Rebellengruppen zu entwaffnen. Derzeit ringen zwei Regierungen um die Macht in dem erdölreichen nordafrikanischen Staat.

Die eine hat sich im nordwestlichen Tripolis formiert, nachdem die Hauptstadt im August von einer Milizen-Gruppe namens Libysche Morgenröte erobert worden war. Die international anerkannte Regierung unter Ministerpräsident Abdullah al-Thinni und das mit ihm zusammenarbeitende Parlament haben sich ins nordöstliche Tobruk geflüchtet.