Nach Putschversuch in Gambia kehrt Präsident zurück

Banjul (APA/dpa/Reuters) - Nach dem gescheiterten Putschversuch im westafrikanischen Gambia ist Präsident Yahya Jammeh am Mittwoch in das La...

Banjul (APA/dpa/Reuters) - Nach dem gescheiterten Putschversuch im westafrikanischen Gambia ist Präsident Yahya Jammeh am Mittwoch in das Land zurückgekehrt. Er sei am Morgen auf dem Flughafen in der Hauptstadt Banjul gelandet und unter scharfen Sicherheitsvorkehrungen zum Präsidentenpalast eskortiert worden, berichtete die örtliche Webseite Jollof News.

Am Abend will er sich den Angaben zufolge in einer Fernsehansprache an die Nation wenden. Jammeh soll sich entweder in Frankreich oder Dubai aufgehalten haben, als bewaffnete Anhänger des ehemaligen Militärführers Lamin Sanneh in der Nacht zum Dienstag den Präsidentenpalast und einen Militärposten stürmten. Den Streitkräften war es gelungen, die Angreifer nach schweren Feuergefechten zurückzudrängen. Vier Menschen sollen dabei nach aktuellen Angaben getötet worden sein, darunter auch Sanneh.

Geheimdienstquellen in Gambia erklärten, die Landgrenzen zum Nachbarland Senegal seien nach dem Umsturzversuch geschlossen worden. Die Putschisten waren offenbar von dort nach Gambia einmarschiert.

Jammeh selbst war 1994 mit einem Militärputsch an die Macht gekommen, seither aber mehrmals wiedergewählt worden. Er gibt sich volksnah, wird aber für die Unterdrückung der Pressefreiheit und der Opposition kritisiert. Der kleine Staat Gambia liegt entlang des gleichnamigen Flusses. An dessen Mündung hat das anglophone Land Zugang zum Atlantik, ansonsten ist es vom Senegal umschlossen.