Tirol

Fünf Tote bei Gewalttaten im vergangenen Jahr in Tirol

Die Stelle, an der Lucile K. in der Nacht zum 12. Jänner 2014 ermordet wurde.
© ZOOM-Tirol

Im Jänner sorgte die Ermordung einer Studentin in Kufstein für Erschütterung. Vier weitere Menschen werden im Laufe des Jahres bei Gewaltdelikten getötet.

Kufstein – Vier Monate nach der Ermordung der 21-jährigen Larissa aus dem Außerfern wird Anfang Jänner in Tirol erneut eine junge Frau getötet. In der Nacht zum 12. Jänner erschlägt ein nach wie vor unbekannter Täter die Studentin Lucile K. aus Lyon (Frankreich) auf der Kufsteiner Innpromenade mit einem Stahlrohr. Die Handtasche und das iPhone des Opfers sind seither verschwunden.

Die 20-Jährige, die seit September 2014 an der Kufsteiner Fachhochschule studierte, ist erst zwei Tage vor ihrem Tod aus Lyon zurückgekehrt. In der Nacht zum 11. Jänner ist Lucile auf dem Weg zu Freunden, als sie ihrem Mörder begegnet.

Das Motiv für die Gewalttat ist bis heute unklar: Ermittlungen im Umfeld des Opfers ergaben keine Hinweise auf eine Beziehungstat. Auch ein Sexualdelikt im herkömmlichen Sinn ist unwahrscheinlich. Bleibt eigentlich nur noch ein Raubmord – doch wer tötet wegen eines Handys und einer Handtasche?

Bluttat in Wörgl

Der gewaltsame Tod eines 49-jährigen Wörglers gilt hingegen als geklärt. Schauplatz der Bluttat ist Mitte Juni eine Wohnung in Wörgl, der Auslöser ein Streit. Der 23-jährige Untermieter des Wörglers fühlt sich vom Älteren provoziert. Schließlich nimmt der Deutsche ein Küchenmesser und attackiert den Tiroler vor den Augen von zwei Besuchern. Der 23-Jährige versucht erst gar nicht zu flüchten. Er lässt sich noch am Tatort widerstandslos festnehmen. Notarzt und Sanitäter kämpfen zeitgleich um das Leben des Opfers. Vergeblich – zu massiv waren die Stichverletzungen im Halsbereich.

Ebenso schnell geklärt wird Mitte November der gewaltsame Tod eines Innsbrucker Hausmeisters. Polizeibeamte nehmen knapp eine Stunde nach der tödlichen Messerattacke den mutmaßlichen Täter – einen Nachbarn des Opfers – in einem Lokal in der Nähe des Tatortes fest.

Feuerwehrmänner haben die Gewalttat entdeckt. Die Einsatzkräfte wurden zu einem Wohnungsbrand in den Stadtteil Reichenau gerufen. In der Wohnung entdeckten die Feuerwehrmänner dann die Leiche des Hausmeisters.

Wie die Ermittlungen ergeben, dürfte der Nachbar das Feuer nach der tödlichen Attacke gelegt haben. Jetzt prüfen die Kriminalisten, ob auch der Brand in der Tiefgarage einige Tage vor der Gewalttat auf das Konto des Mordverdächtigen geht.

Knapp zwei Wochen vor Weihnachten sterben innerhalb von 48 Stunden zwei Menschen durch Fremdverschulden.

Am Vormittag des 16. Dezember entdeckt eine nahe Verwandte die Leiche eines 39-jährigen Angestellten in dessen Haus in Mühlbachl. Wie die Obduktion ergibt, ist der Mann durch mehrere Messerstiche in den Oberkörper ums Leben gekommen. Vom Täter fehlt zunächst jede Spur.

Ermittlungen im Bekanntenkreis des Opfers führen aber rasch zu einem 26-Jährigen. Am Abend des 18. Dezember wird der Mann im Unterland aufgespürt und festgenommen. Der Beschuldigte gibt auch zu, den 39-Jährigen am Abend des 15. Dezember in dessen Haus besucht zu haben. Von einer tödlichen Auseinandersetzung will der 26-Jährige allerdings nichts wissen. Der Verdächtige befindet sich mittlerweile in Untersuchungshaft.

Tödliche Auseinandersetzung in Innsbruck

Am darauffolgenden Abend wird eine Innsbrucker Wohnung Schauplatz einer weiteren tödlichen Auseinandersetzung. Eine nichtsahnende Nachbarin beschwert sich bei der Mobilen Überwachungsgruppe über den Lärm. Als die Magistratsbeamten eintreffen, finden sie in der Badewanne den blutüberströmten Wohnungsbesitzer. Der 39-Jährige erliegt am nächsten Tag in der Innsbrucker Klinik seinen schweren Kopfverletzungen.

Noch im Stiegenhaus nehmen Polizeibeamte zwei schwer betrunkene Gäste des Opfers fest. Der 31-jährige Besucher gesteht schließlich, mit den Fäusten auf den Gastgeber eingeschlagen zu haben. Gegen den Beschuldigten wird die Untersuchungshaft verhängt.

Der zweite Gast ist hingegen wieder auf freiem Fuß. Die Ermittlungen ergaben keine Anhaltspunkte, dass der 35-Jährige an der tödlichen Attacke beteiligt war. Und auch sein Freund gab bei der Einvernahme an, alleine auf den 41-Jährigen eingeschlagen zu haben. (TT)

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