Literaturjahr 2- Knecht im „Wald“, Kaiser auf der „Insel der Seligen“
Wien (APA) - Jung und Jung bringt am 3. März „Ich in Gelb“ von Olga Flor, einen Blog-Roman der Modebloggerin Alice (Blog zum Buch: www.dasis...
Wien (APA) - Jung und Jung bringt am 3. März „Ich in Gelb“ von Olga Flor, einen Blog-Roman der Modebloggerin Alice (Blog zum Buch: www.dasistkeinblog.com), ein Buch von Buchpreis-Siegerin Ursula Krechel über 20 Pionierinnen aus Kunst und Wissenschaft, von Bettina von Arnim bis Unica Zürn („Stark und leise“), sowie „Altes Geld. Das Buch“ zur TV-Serie von David Schalko.
Den Achtteiler mit Nicholas Ofczarek, Sunnyi Melles und Udo Kier statt des verstorbenen Gert Voss in der Hauptrolle gibt es im März bereits auf DVD, lange vor der für Herbst geplanten TV-Ausstrahlung. Die Verfilmung von Doris Knechts Roman „Gruber geht“ durch Marie Kreutzer kommt Ende Jänner in die Kinos. Knechts neuer Roman „Wald“ erscheint am 6. März bei Rowohlt Berlin. „Eine Frau, ein Haus und der Wald: ein fesselnder Roman über Verlust und Neuanfang“, verheißt der Verlag. Die Modedesignerin Marian hat in der Stadt Bankrott gemacht und wohnt nun als unfreiwillige Aussteigerin allein in einem geerbten Haus in den Voralpen.
Gleich 280.000 Exemplare hat dtv von John Williams‘ „Stoner“ verkauft. Im März folgt sein 2007 erschienener Roman „Butcher‘s Crossing“. Mit hoher Verkaufsauflage darf man auch bei LangenMüller rechnen, wo Conchita Wurst „Meine Geschichte“ erzählt: „Ich, Conchita. We are unstoppable“, mit einem Vorwort von Jean-Paul Gaultier. Piper bringt Frederic Beigbeders „Oona & Salinger“, einen Roman über die erste Liebe des Kultautors J.D. Salinger zu der 15-jährigen Oona O‘neill.
Bei Rowohlt erscheinen Daniel Kehlmanns Frankfurter Vorlesungen „Kommt, Geister“ und der Roman „Irma“ von Bachmann-Preisträger Tex Rubinowitz, beworben als „ein ganz und gar eigensinniger, sprunghafter, komischer, sehr unterhaltsamer und zugleich verstörender Versuch über Vergänglichkeit und Erinnerung“. Unter dem Titel „Der traurige Prinz“ hat Michael Degen den „Roman einer wahren Begegnung“ mit Oskar Werner geschrieben. Der in Stuttgart lebende österreichische Buchpreis-Finalist Heinrich Steinfest legt bei Piper mit „Das grüne Rollo“ einen literarischen Spuk vor.
Der März bringt u.a. auch das Suhrkamp-Debüt der 1989 geborenen Grazer Autorin und Fotografin Valerie Fritsch: „Winters Garten“ ist eine idyllische Kolonie jenseits der Stadt, ein Sehnsuchtsort für den Vogelzüchter Anton und seine Frau Friederike. Auch Peter Handkes neues „Schauspiel in vier Jahreszeiten“ mit dem Titel „Die Unschuldigen, ich und die Unbekannte am Rand der Landstraße“ erscheint bei Suhrkamp.
Einen „Dachbodenfund“ mit Gedichten von Comic-Zeichner Nicolas Mahler bringt der Luftschacht Verlag. Der in Wien lebende Tiroler Stefan Soder legt mit „Club“ bei Braumüller einen Roman über Sterbehilfe als inszeniertes Event vor. „Zur unmöglichen Aussicht“ (Haymon) ist der Titel eines neuen Romans von Gustav Ernst, dessen Protagonisten zwei Männer im Kaffeehaus sind. „Der letzte Schrei“ heißt ein neuer Erzählband von A.L. Kennedy, „April in Stein“ ein zeithistorischer Roman von Robert Streibel, den der Residenz Verlag zum 70. Jahrestag des Häftlingsmassakers von Krems-Stein (6. April) herausbringt.
Bestseller-Autor Bernhard Aichner („Totenfrau“ wurde in elf Länder verkauft) hat einen Liebesroman geschrieben: „Das Nötigste über das Glück“ erscheint im April bei Haymon, bei Diogenes kommt ein neuer Krimi des Duos Bielefeld & Hartlieb: „Im großen Stil“. Braumüller bringt den Roman „Das letzte Journal“ von Alfred Goubran, in dem eine Jan Hus-Biografie als Ausgangspunkt für zwei Lebensgeschichten dient.
125.000 verkaufte Exemplare für das Debüt „Blasmusikpop“ waren eine hohe Vorgabe. Am 11. Mai erscheint bei Kiepenheuer & Witsch Vea Kaisers Zweitling „Makarionissi oder Die Insel der Seligen“. Der Roman spielt „von Griechenland bis Niedersachsen von den Fünzigerjahren bis in die Gegenwart“, wirbt der Verlag, die junge Österreicherin erzähle „in ihrem einzigartigen Ton von der Glückssuche einer Familie und deren folgenreichen Katastrophen, von Möchtegern-Helden und Herzensbrechern. Und von der großen Liebe, die man mehrmals trifft.“
Einige Termine des Jahres 2015 haben sich Buchhändler, Verleger und Autoren bereits dick im Kalender angestrichen: Leipziger Buchmesse (12.-15. März), das Klagenfurter Wettlesen um den Bachmannpreis (1.-5. Juli), die Frankfurter Buchmesse mit Indonesien als Ehrengast (14.-18. Oktober) sowie der Vergabe des Deutschen Buchpreises und Bekanntgabe des Literaturnobelpreises. Vielleicht klappt es ja diesmal für den Kenianer Ngugi wa Thiong‘o, den Japaner Haruki Murakami oder die Weißrussin Swetlana Alexijewitsch, die 2014 die Favoritenliste angeführt haben.