Drei Schiffe in Seenot halten Küstenwachen in der Adria in Atem
Rom/Athen (APA/AFP) - Drei Schiffe in Seenot haben in dieser Woche die italienische und griechische Küstenwache in Atem gehalten. Nachdem An...
Rom/Athen (APA/AFP) - Drei Schiffe in Seenot haben in dieser Woche die italienische und griechische Küstenwache in Atem gehalten. Nachdem Anfang der Woche in einer dramatischen Rettungsaktion mehr als 400 Passagiere von einer brennenden Autofähre gerettet worden waren, trieben zwei Frachter ohne Besatzung und mit Hunderten Flüchtlingen an Bord auf die italienische Adriaküste zu.
Auf der Fähre „Norman Atlantic“ war am Sonntag ein Feuer ausgebrochen. Mindestens elf Passagiere kamen ums Leben, zwei Seeleute starben durch einen Unfall bei der Bergung des Schiffes. In einer anderthalbtägigen Rettungsaktion konnten 477 Menschen von dem ausgebrannten Schiff geborgen werden. Die italienischen Behörden gehen jedoch davon aus, dass mindestens 499 Menschen an Bord waren. Im Hafen der süditalienischen Stadt Brindisi wollen die Ermittler das Wrack nun nach möglichen weiteren Todesopfern durchsuchen.
Am Dienstag verhinderte die italienische Küstenwache in letzter Minute ein Flüchtlingsdrama: Die mutmaßlichen Menschenschlepper auf dem Frachter „Blue Sky M“ hatten die Steueranlage des Schiffes so eingestellt, dass es auf die felsige Südküste Italiens zusteuerte - und die fast 768 Flüchtlinge an Bord sich selbst überlassen. Die griechische Küstenwache hatte das Schiff nach einem Notruf nur oberflächlich überprüft. Die italienische Küstenwache schickte jedoch einen Hubschrauber los. Den Einsatzkräften gelang es in letzter Minute, das Schiff auf einen sicheren Kurs und in den Hafen Gallipoli zu bringen.
Am Donnerstag wurde erneut ein führerloses Flüchtlingsschiff in der Adria entdeckt, das mit rund 450 Einwanderern und ohne Besetzung auf die süditalienische Küste zusteuerte. Nachdem es einem der Flüchtlinge gelungen war, über den Bordfunk die Küstenwache zu alarmieren, seilten sich am Freitag sechs Einsatzkräfte von einem Hubschrauber auf den Frachter „Ezadeeb“ ab und übernahmen die Kontrolle über das Schiff.