Automatenverbot in Wien - „Wir müssen diesen Betrieb schließen“

Wien (APA) - Game over: Die Betreiber von Automatenlokalen in Wien sind - falls sie nicht auch Sportwetten anbieten - offenbar brav. Das mit...

Wien (APA) - Game over: Die Betreiber von Automatenlokalen in Wien sind - falls sie nicht auch Sportwetten anbieten - offenbar brav. Das mit Anfang des Jahres in Kraft getretene Verbot des sogenannten Kleinen Glücksspiels scheint ernst genommen zu werden. Plakate an den Eingangstüren vieler kleinerer Zockerbuden weisen die Kundschaft auf die veränderte Situation hin.

„Wir müssen diesen Betrieb schließen“, heißt es etwa in der Gudrunstraße 168 in Favoriten. Anton Fleischhacker betreibt dort eines von mehreren in seinem Besitz befindlichen Spiellokalen. Auch am 2. Jänner war dort noch Personal anzutreffen - wenn auch nur mehr dazu, um Stammgästen zu erklären, dass die Automaten abgedreht wurden, wie er versichert.

„Was soll ich mit den Leuten sonst machen, sie sind ja bei mir angestellt, manche sind seit 12 Jahren da“, sagte Fleischhacker gegenüber der APA. Die beiden Münzspielmaschinen in dem schmucklosen Raum blinken und tönen nicht mehr. Sie wurden abgedeckt, ein Zettel mit der Aufschrift „Gerät wird abgeholt“ soll klarmachen, dass die Kleine-Glücksspiel-Ära vorbei ist.

Wobei: Die Branche hofft darauf, das Verbot mit juristischen Mitteln zu Fall zu bringen. Dazu wird es wohl auch Geräte geben müssen, bei denen der Stecker nicht gezogen wird, wie Fleischhacker betonte. Denn für einen Einspruch brauche es Strafen. Er selbst ist jedenfalls davon überzeugt, dass die neue Regelung rechtswidrig ist: „Ich besitze eine gültige Konzession bis 2017.“

Abgesehen von etwaigen vorsätzlich betriebenen Automaten werde aber wohl vorerst einmal eingelenkt, mutmaßte er. Er gehe davon aus, dass die meisten Betreiber ihre Geräte vom Netz nehmen werden. Was aber nicht bedeute, dass nicht mehr gespielt wird: „Es besteht natürlich die Gefahr, dass das jetzt alles in die Hinterzimmer abwandert.“

Die weiterhin erlaubten Automaten mit Sportwetten sind laut Fleischhacker eher kein Ersatz - da nicht sehr beliebt. Hier sei das Internet mit den diversen Wettportalen ein zu großer Konkurrent, heißt es in der Gudrunstraße 168.