Mosambik

Mosambiks stetiger Aufstieg: Der Traum vom Traktor

Die tägliche Arbeit am Feld, die früher Tage dauerte, kann mit einem von Ochsen gezogenen Pflug in Stunden erledigt werden.
© ADA/Gutenbrunner

100.000 Menschen in Mosambik profitieren von Projekten, die von Österreich mitfinanziert werden. Und es gibt weitere Pläne.

Von Cornelia Ritzer

Maputo –Zacarias João Chimene freut sich. Der Bauer aus dem Bezirk Nhamatanda bewirtschaftet zehn Hektar Land, seine Kinder sind in der Schule, es geht ihm gut. „Ich bin stabil, die Erträge sind gut“, erzählt er der österreichischen Delegation, die auf Einladung der Austrian Development Agency (ADA) Projekte in Mosambik besucht. Vor Jahren waren es nur drei Hektar, die er mit der Hacke bearbeitete. Das hat viel Zeit gekostet und wenig Ertrag gebracht. Heute gibt es auf dem Feld des 42-Jährigen eine Tröpfchenbewässerung, zwei Ochsen ziehen den Pflug, sogar eine Sämaschine konnte er sich leisten.

Auf Zacarias’ Feld lernen Kollegen von ihm, wie man dank Bewässerung und konservierender Landwirtschaft auch in der Trockenzeit Erträge erzielt. So wie er selbst das dank der Kampagne für landwirtschaftliche Förderung gelernt hat und Zugang zu besserem Saatgut und Pestiziden sowie Wissen über Marktpreise bekommen hat. Nächstes Jahr möchte er sich einen Wagen für das Ochsengespann kaufen, damit er zum Markt fahren kann. Und in zehn Jahren, hofft der zehnfache Vater, fährt er einen Traktor.

Fortschritte wie diese sind auf vielen Feldern erkennbar. Wie auch der Wunsch, die Produktionsmenge und Produktivität sowie die Qualität zu steigern. Auch von der Bäuerin Dona Lidia, die seit 2003 mit 23 Frauen und vier Männern eine Vereinigung von Landwirten bildet. Sie will bald einen Traktor mieten, denn der Regen kommt bald, das Saatgut muss ausgebracht werden. Auch wenn das immer teurer wird, meint die kleine, drahtige Frau. Schon die von der ADA gesponserten Fahrräder waren ein Fortschritt. „Denn früher“, sagt Dona Lidia, „musste man das Saatgut am Kopf über die Felder tragen.“

Mosambik, in dem lange Bürgerkrieg herrschte, ist nun ein politisch stabiles Land, die Wirtschaft wächst, auch die Bevölkerung und damit der Bedarf an Lebensmitteln. Wissen darüber, wie man mehr und besser produziert, bekommen auch Geflügelzüchter vermittelt. Gefördert wird von Österreich außerdem der Bau von Brunnen, Latrinen und Straßenprojekte. Auch am Aufbau des Gemeinschaftsradios im Bezirk Buzi war die ADA maßgeblich beteiligt. Das Radio, das zu einem Großteil von Freiwilligen gestaltet wird, erreicht 160.000 Menschen und ist eine Hauptinformationsquelle – ob darüber, wann der erhoffte Regen kommt, oder zu viel Regen eine Überschwemmung bringt.