Sportpolitik

Kaufmann: „In Innsbruck befinden wir uns auf hohem Niveau“

Die Boulder-Europameisterschaft 2015 stellt eine der großen Herausforderungen Innsbrucks im neuen Jahr dar.
© Gepa

Innsbrucks Sportreferent Christoph Kaufmann (40) lobt die Großzügigkeit der Stadt und bangt um die ehrenamtlichen Funktionäre.

LH Günther Platter hofft auf einen Wacker-Aufstieg in drei Jahren.

Kaufmann: Drei Jahre stellen ein Wunschszenario dar. Ob das realistisch ist, bleibt die andere Frage.

Von mancher Seite wird moniert, die Stadt würde den Verein zu wenig unterstützen.

Kaufmann: Wir haben eine aufrechte Vereinbarung und nie an der Höhe unserer Zahlung gerüttelt – trotz des Abstiegs. Wir stellen die Infrastruktur zur Verfügung.

Sportstätten in Innsbruck

9 Naturrasenplätze

5 Kunstrasenspielfelder

2 Leichtathletikanlagen

2 Beachvolleyball-Anlagen

4 Kunsteislaufplätze

5 Großsporthallen

1 Turnleistungszentrum

28 Turnhallen/Turnsäle

2 Sportkegelbahnen

Budget 2014:

4,785 Mio. Euro

Projekte 2015:

Finalisierung der Sportanlage Reichenau (Kunstrasen, Flutlicht), Vorbereitung auf die Children’s Games Winter (Jänner 2016), Turnleistungszentrum Olympisches Dorf, Neue Kletter- und Leichtathletikhalle im WUB-Areal (Saggen), Boulder-Europameisterschaft.

Zuletzt suchte der Verein an, um seine Trainingsbedingungen zu verbessern.

Kaufmann: Man hat den Kunstrasenplatz, der manchmal von Leichtathleten und Footballern genützt wird. Die paar Mal sind wohl verschmerzbar. Es hängt jetzt auch davon ab, ob die Reichen­au ihre Anlage wie geplant errichten kann.

Wie sieht es aus?

Kaufmann: Ich hoffe, dass der Umbau wie geplant bald abgeschlossen sein wird. Wir sind auf Einwände bestens vorbereitet, die Abstimmungen im Stadtsenat verliefen bislang immer einstimmig.

Das Kleinstadion der Swarco Raiders (Football, Anm.) steht vor der Tür.

Kaufmann: Wir sind seit einigen Jahren dahinter, innerhalb der nächsten Monate soll es eine Entscheidung geben. Das Projekt wurde von über acht Millionen Euro in Absprache auf gut fünf Millionen abgespeckt: Die Cheerleader wandern in die frei werdende Kletterhalle aus, die Footballer nützen den Kraftraum des Landessportcenters.

Was erachten Sie als größte Herausforderung der kommenden Jahre?

Kaufmann: Die Ehrenamtlichkeit! Mittlerweile müssten alle Funktionäre bezahlt werden, versicherte mir kürzlich ein Obmann. Ich habe selbst zehn Jahre lang einen Breitensportverein geführt, und als ich den in jüngere Hände legen wollte, gelang mir das nicht. Der neue Präsident ist 30 Jahre älter.

Nicht jeder Sportler ist in einem Verein aktiv ...

Kaufmann: ... darum stellt der informelle Sport (ohne Vereinsbindung, Anm.) eine Herausforderung dar. Man sieht ja, was am Wochenende im Naturraum Innsbruck los ist.

Das Sportbudget der Stadt beträgt 4,785 Millionen Euro. Das klingt nach viel – aber ist das auch genug?

Kaufmann (lacht): Kein Sport­referent ist jemals zufrieden, aber wir befinden uns in Innsbruck auf hohem Niveau. Wir sind eine der wenigen Städte in Österreich, die Turnhallen gratis zu Verfügung stellen. Subventionierung würde nur erhöhten Verwaltungsaufwand bedeuten, ein Selbstbehalt ist derzeit nicht vorstellbar.

In naher Zukunft stehen uns einige Infrastrukturprojekte bevor. Ist alles unter Dach und Fach?

Kaufmann: Das Großsportzentrum am WUB-Areal, also die Kletterhalle und das Wintertraining für Leichtathleten, wird umgesetzt, das macht mich stolz. Offen ist nach wie vor das Thema 50-m-Schwimmhalle: Die Stadt Innsbruck hat die Vorarbeit geleistet. Ich warte nun, dass das Land auf uns zukommt.

Mit dem Air & Style konnte eine Großsportveranstaltung in der Stadt gehalten werden. Und im Kühtai gastierte zuletzt der Ski-Weltcup – soll sich das wiederholen?

Kaufmann: Das Kühtai hat sich bewährt, dort hat man auch die Schneesicherheit. Innsbruck schwingt da mit, das ist wichtig. Dass der Patscherkofel jemals wieder für einen Ski-Weltcup reaktiviert wird, kann man jedoch ausschließen. Der Berg hat hohes Potenzial, aber andere Aufgaben.

Das Gespräch führte Florian Madl

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