Produktionseinbruch in Italiens Landwirtschaft wegen Schlechtwetter

Rom (APA) - Italiens Bauern klagen über einen dramatischen Produktionsrückgang wegen der schlechten Wetterbedingungen im Jahr 2014. Ob bei O...

Rom (APA) - Italiens Bauern klagen über einen dramatischen Produktionsrückgang wegen der schlechten Wetterbedingungen im Jahr 2014. Ob bei Olivenöl, Orangen oder Weizen: In vielen Bereichen ist die Landwirtschaftsproduktion rückläufig.

Das schlechte Wetter in den vergangenen Monaten hat vor allem die Olivenölproduktion in Italien schwer belastet. Die Produktion von Italiens „goldenem Öl“ ist gegenüber 2013 um 35 Prozent gesunken, berichtete der Verband Federolio, der die Olivenölproduzenten vertritt. Dies habe zu einer Verdoppelung der Preise gegenüber dem Vorjahr geführt. Die Olivenölproduzenten konnten im vergangenen Herbst lediglich 300.000 Tonnen Öl liefern, die Nachfrage in Italien beträgt eine Million Tonnen. Die Folge sei, dass über 600.000 Tonnen aus dem Ausland importiert werden müssen. Italien hält den Weltrekord in Bezug auf den internen Olivenölkonsum.

Die Olivenfliege hat einen Großteil der Ernte vernichtet. Wie stark sich die Olivenfliege ausbreitet, hängt sehr vom Wetter ab. 2014 spielte das Wetter im Sommer verrückt. Es war kühl und regnete viel - ideale Bedingungen für die kleinen Fliegen. Am stärksten betroffen sind die Toskana und Umbrien. Die italienischen Produzenten befürchten, dass der Handel mit gepanschtem Öl steigen könnte. Außerhalb der EU seien die Sicherheitsstandards für Lebensmittel geringer.

Beim Ertrag von Hartweizen zur Herstellung von Pasta wurde ein Rückgang von vier Prozent gemeldet. Im Herbst wurden weniger als 18 Millionen Kilo Kastanien gesammelt, das ist ein Drittel des Ertrags, der noch vor zehn Jahren gemeldet wurde. Bei der Orangenproduktion wurde bisher ein Minus von 25 Prozent gemeldet. Auch die Honigproduktion litt unter dem schlechten Wetter. Hier betrug das Minus 50 Prozent.

Zu starken Rückgängen kam es auch bei der Haselnuss-Produktion, was vor allem die Süßwarenhersteller belastet. Der Preis für Haselnüsse hat sich nahezu verdoppelt und liegt nun ungefähr bei 12 Euro pro Kilo. In Italien hat eine extrem hohe Luftfeuchtigkeit in der Blütezeit im März und April dafür gesorgt, dass die Bestäubung nicht funktioniert hat und es kam zu Ernteausfällen von 35 bis 45 Prozent. Für die Haselnuss-Produktion war es eines der schlechtesten Jahre der jüngsten Vergangenheit.

Das Wetter hat heuer aber nicht nur den Haselnuss-Anbauern einen Strich durch die Rechnung gemacht, die extremen Wetterereignisse quer durch den mediterranen Raum wie Frost und Feuchtigkeit im Frühling und Regen im Spätsommer haben die Ernteausbeute auch bei Mandeln, Marillen oder Feigen verschlechtert.