Menschenrechtler: 7.000 Menschen sterben 2014 durch Gewalt im Jemen

Sanaa (APA/dpa) - Der Jemen hat nach Einschätzung von Menschenrechtlern knapp vier Jahre nach dem Arabischen Frühling 2014 das „schlimmste J...

Sanaa (APA/dpa) - Der Jemen hat nach Einschätzung von Menschenrechtlern knapp vier Jahre nach dem Arabischen Frühling 2014 das „schlimmste Jahr“ seiner Geschichte durchlitten. In dem arabischen Land seien vergangenes Jahr mehr als 7000 Menschen getötet worden, dreimal mehr als im Revolutionsjahr 2011, teilte das Forschungszentrum „Abaad“ in Jemen in einer am Sonntag veröffentlichten Studie mit.

Der Übergangsprozess nach dem Sturz des Langzeitherrschers Ali Abdullah Saleh sei gescheitert, der Staat werde von „Gewalt und Waffen“ beherrscht. Nach Massenprotesten hatte Saleh im November 2011 seinen Machtverzicht erklärt, eine neue Regierung kam Anfang 2012 ins Amt. Schiitische Houthi-Rebellen eroberten jedoch im Sommer 2014 die Hauptstadt Sanaa und übernahmen de facto die Regierungsgeschäfte. Vor allem sunnitische Extremisten der Terrororganisation Al-Kaida kämpfen seither gegen die Aufständischen, das eigentliche Militär ist weitestgehend machtlos.

Nach Angaben des „Abaad“-Zentrums seien bei den Zusammenstößen der drei Fraktionen bis zu 5.000 Houthis, rund 500 Kaida-Anhänger und rund 1.000 jemenitische Soldaten getötet worden. Weiterhin seien rund 1.200 Zivilisten ums Leben gekommen. Die Houthi hätten zudem 70 Prozent der militärischen Einrichtungen des Jemen unter ihre Kontrolle gebracht.