James Bond fliegt jetzt auch auf Kartitsch
Am Mittwoch landeten zwei Kleinflugzeuge in Nikolsdorf. Die Maschinen kamen aus Längenfeld und werden in Osttirol für die nächsten Szenen des James-Bond-Films „Spectre“ benötigt. Diesmal entstehen an mindestens drei Tagen Szenen in Obertilliachs Nachbargemeinde Kartitsch.
Von Sabine Kuess
Nikolsdorf, Kartitsch – Die Mission sollte geheim sein, ist sie aber eigentlich nicht mehr wirklich. Alles was sich am Filmset des 24. James-Bond-Drehs abspielt, wird genau von Medienvertretern und Fans beobachtet. So auch der Landeanflug zweier Kleinmaschinen am Mittwoch am Osttiroler Flugplatz Nikolsdorf.
In der kommenden Woche laufen in Osttirol noch einmal die Kameras heiß, denn es steht eine weitere Drehwoche auf dem Plan. Diesmal ohne Hauptdarsteller Daniel Craig, wie aus gut informierten Kreisen zu vernehmen ist.
Aber nicht mehr nur Obertilliach wird zum Mittelpunkt des Filmsets, die Crew zieht es weiter talauswärts, nämlich nach Kartitsch. „Die Verantwortlichen von der Agentur kamen schon vor Weihnachten zu uns und meinten, dass der Platz ideal für sie sei. Sie würden gerne bei uns drehen“, schildert der Bürgermeister von Kartitsch, Josef Außerlechner, im Gespräch mit TT Online.
Flexibiltät beim Drehplan
Noch im Dezember kam es dann auch zur Bauverhandlung, wie Außerlechner weiter erzählt, gedreht wird im Ortsteil Winkl auf der Schattseite. „Von der Kirche aus sieht man dort genau hin“, verrät der Bürgermeister weiter. Ob er das denn schon offiziell erzählen dürfe? „Bei uns gibt es keine Schweigeverpflichtung. Ich musste dafür nichts unterschreiben“, betont er. Und so kommt es auch, dass Außerlechner ein bisschen aus dem Nähkästchen plaudert. Der Dreh beginnt in Kartitsch am 2. bzw. 3. Februar. Dauern sollen die Dreharbeiten in etwa drei Tage dann. Der genaue Drehtermin hänge vom Wetter ab – aber auch von der Spontanität der Filmverantwortlichen, wie Außerlechner über die Arbeitsweise schmunzelnd erklärt: „Die sind sehr flexibel. Es geht bei denen alles sehr spontan. Wenn ihnen vorkommt, dass sie etwas ändern oder der Plan anders sein soll, machen sie es einfach.“
Untergebracht ist die Crew nach wie vor im gesamten Bezirk. „Es sind ja gut 400 Leute da und die brauchten alle ein Einzelzimmer. Kartitsch hat in etwa 800 Betten, da musste man schon schauen“, erklärt Außerlechner, der auf die bereits bestehenden Buchungen von Urlaubsgästen verweist.
Die Arbeiten in Kartitsch werden denen in der Nachbargemeinde ähneln, beschreibt er: „Es wird ähnlich wie in Obertilliach sein, nur natürlich in einer kleineren Dimension.“ – Für eingefleischte Bond-Fans sollte der Text jetzt hier enden, wenn sie die Szene nicht bereits vorab wissen wollen.
+++ Achtung Spoiler +++
Vor knapp 14 Tagen soll die letzte notwendige Genehmigung von der Bezirkshauptmannschaft für die anstehenden Dreharbeiten in Kartitsch ausgestellt worden sein, erklärt Bürgermeister Außerlechner. Gedreht wird eine Verfolgungsszene, die dafür notwendigen Fahrzeuge parken bereits auf einem etwa halben Hektar großen eigens errichteten Parkplatz in der Gemeinde. Auch Skidoos und Pistenbullys werden eine Rolle spielen.
„Die Infrastruktur haben sie teilweise auch aus Obertilliach mitgebracht und zum Teil ist neues Material da“, erklärt Außerlechner und verrät weiter: „Man hat bereits Bäume gefällt, bei der Szene fahren sie (die Darsteller, Anm.) dann raus aus dem Wald und es geht weiter auf einer vereisten Piste.“ Dafür wurde auf dem Areal in den vergangenen zehn Tagen beschneit, bewässert und vereist. Auch der Gemeindesaal werde von den Filmleuten benötigt, deshalb sei die Gemeinde in die Arbeiten involviert. Inwiefern die beiden am Mittwoch in Nikolsdorf gelandeten Kleinflugzeuge zum Einsatz kommen, ist dem Bürgermeister nicht ganz klar. „Bei der Szene spielen auf alle Fälle Autos eine Rolle“, erklärt er dazu.
Noch eines fragt sich Bürgermeister Außerlechner: „Man sieht auf der Höhe frontal auf den Drehort, wie sie das organisieren wollen, dass niemand den Dreh einsieht, ist mir nicht ganz klar.“ Wahrscheinlich werden die Verantwortlichen aber einen Weg finden, denn auch in Obertilliach setzte die Filmcrew alles daran, dass unnötige Schaulustige vom Set fern blieben.