Zyperns Präsident drängt Notenbankchefin zum Rücktritt
Nikosia (APA/Reuters) - Zyperns Präsident Nicos Anastasiades hat die Notenbankchefin des Inselstaats, Chrystalla Georghadji, zum Rücktritt g...
Nikosia (APA/Reuters) - Zyperns Präsident Nicos Anastasiades hat die Notenbankchefin des Inselstaats, Chrystalla Georghadji, zum Rücktritt gedrängt. Hintergrund seien Streitigkeiten mit dem Parlament wegen Interessenskonflikten, sagte ein Regierungssprecher am Sonntagabend. Die Beziehungen zwischen Georghadji und dem Parlament sind angespannt.
Vor einiger Zeit war bekannt geworden, dass Georghadjis Ehemann als Anwalt für einen griechischen Geschäftsmann in einem Rechtsstreit mit zypriotischen Behörden im Zusammenhang mit dem Kollaps einer regionalen Bank 2013 gearbeitet hat.
Der Präsident Zyperns werde nun das Justizministerium darum bitten, die Fakten zu prüfen und die Absetzung Georghadjis in die Wege zu leiten, ergänzte der Sprecher. Anastasiades habe sich deshalb bereits mit EZB-Chef Mario Draghi in Verbindung gesetzt. Georghadji wies einen Interessenskonflikt zurück. Nach einem Treffen mit Anastasiades im Verlauf des Sonntags teilte sie mit, nicht zurücktreten zu wollen.
Georghadji war im April 2014 für fünf Jahre als Notenbankchefin ernannt worden. Nach ihrem Wechsel an die Spitze der Notenbank zog sie automatisch als Vertreterin Zyperns in den EZB-Rat ein. Sie war zuvor Rechnungshofpräsidentin Zyperns und hat sich dabei den Ruf als entschlossene Korruptionsbekämpferin erworben.
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