Putin testet Kampfbereitschaft, USA schickt Panzer ins Baltikum
Das Kräftemessen zwischen den USA und Russland geht weiter. Während Putin die Gefechtsbereitschaft seiner Truppen überprüfen lässt, schickt die US-Armee einen Konvoi von Radpanzern durch die östlichen NATO-Staaten.
Moskau - Der russische Präsident Wladimir Putin hat eine Überprüfung der Gefechtsbereitschaft von Streitkräften im westlichen Wehrbezirk sowie bei der Nordflotte und den Luftlandetruppen angeordnet. Insgesamt seien 38.000 Soldaten, mehr als 40 Schiffe, etwa 15 U-Boote und 110 Flugzeuge betroffen, sagte Verteidigungsminister Sergej Schoigu am Montag der Agentur Interfax.
Die Anweisung des Oberbefehlshabers Putin sei um 08.00 Uhr Moskauer Zeit (06.00 Uhr MEZ) in Kraft getreten. Heimathafen der Nordflotte ist Seweromorsk nahe der Grenze zu Norwegen. Hauptquartier des Westbezirks ist St. Petersburg. Zudem nimmt ein russisches Schiff im Kaspischen Meer an Übungen teil.
USA schickt Schützenpanzer durch östliche NATO-Staaten
Die US-Armee schickt indes einen Konvoi von Radschützenpanzern durch die östlichen NATO-Mitgliedsstaaten. Die Fahrt über knapp 1800 Kilometer werde Teil der NATO-Übung „Atlantic Resolve“ (Atlantische Entschlossenheit) sein, sagte ein Sprecher der US-Armee in Wiesbaden der Deutschen Presse-Agentur.
Nach Übungen in Polen, Estland und Litauen würden die Militäreinheiten auf der Straße an ihren Heimatstandort im deutschen Vilseck zurückkehren. Die US-Armee spricht von einem „road march“ (Straßenmarsch).
„Die Gastgeberländer sind alle in die Planungen einbezogen worden“, erklärte der Sprecher. Die Übung sei als Zeichen der Verbundenheit der USA mit ihren NATO-Partnern zu verstehen. Üblich sei eigentlich der Transport der schweren Ausrüstung per Schiff oder auf der Schiene. Zum Einsatz kommen demnach vor allem vierachsige Radschützenpanzer vom Typ Stryker. Die Größe des Konvois sei noch nicht bekannt.
Der tschechische Verteidigungsminister Martin Stropnicky sprach im Rundfunk von rund 500 Mann Besatzung und 100 Fahrzeugen. Prags Außenminister Lubomir Zaoralek sagte: „Es zeigt deutlich, dass in der NATO gilt: Einer für alle und alle für einen.“ (APA/dpa)