Tirol

Loch im Asphalt: Gipsdoline öffnete sich bei Reuttener Drive-in

© Paschinger

Oberflächenwässer schwemmten einen Versickerungsschacht aus: Nun klafft ein 1,3 Meter tiefes Loch mit 2,5 Metern Durchmesser.

Von Alexander Paschinger

Reutte –Auch Bezirkshauptfrau Katharina Rumpf zeigte sich beeindruckt. Denn was sich unter dem Asphalt bei einem Drive-in in der Reuttener Innsbrucker Straße auftat, das war ein ordentliches Loch: 2,5 Meter im Durchmesser, zumindest 1,3 Meter tief. Die wahren Ausmaße muss erst ein Geotechniker feststellen. Doch die beiden Landesgeologen Petra Nittel-Gärtner und Thomas Figl sind sich sicher, „dass die Ursache mit an 100-prozentiger Sicherheit mit der Gipskarstproblematik zusammenhängen“, so Figl. Es gibt hier einige Schlöte, die senkrecht in die Tiefe reichen, so Nittel-Gärtner. Die nun aufgetretene Gipsdoline unterstreiche damit die „rote Zone“, sagt auch Reuttes Bürgermeister Alois Oberer.

Samstagabend war die Bewegung unter dem Asphalt aufgefallen. Ein Lokalbesucher hatte bemerkt, dass sein Fahrzeug zurück in eine Mulde gerollt war. Diese war gut 15 Zentimeter tief und hatte eine Ausdehnung von 1,2 mal 1,5 Metern. Daraufhin wurde die Drive-in-Spur abgesperrt und die angrenzende Terrasse geräumt.

Montagmittag trafen die Landesgeologen ein. Mit einem kleinen Bagger wurde der Asphalt aufgerissen. „Wie groß die Ausmaße genau sind, kann man freilich nicht sagen“, so die Landesgeologen. Der Hohlraum könne noch tiefer liegen und das Loch nur nachgebrochen sein. In unmittelbarer Nähe befindet sich auch die Alpentherme, die mit Pilotpfählen mit einer Gesamtlänge von drei Kilometern um zwei Millionen Euro einst abgesichert wurde.

Die Entstehung der Gipsdoline hängt laut Landesgeologie mit dem Abfluss des Oberflächenwassers vom Dach des Gebäudes zusammen: Dieses sei mineralisch nicht angereichert und schwemmt die Gipsvorkommen effektiv aus. „Wichtig ist, die Oberflächenwässer möglichst großflächig versickern zu lassen“, so Figl. Das Projekt müsse ein Geotechniker erarbeiten.

Für das klaffende Loch gelten nun zwei akute Maßnahmen: Erstens wird die Doline mittels Bauzaun abgesichert, dadurch wird die Aufrechterhaltung des Drive-in-Betriebes ermöglicht. Und zweitens bleibt ein Drittel der Terrasse gesperrt.

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