Erste Liga

Wacker kämpft gegen Hartberg schon ums sportliche Überleben

Auf Christian Schilling und den FC Wacker wartet gegen Hartberg ein hartes Stück Arbeit.
© Gepa

Im heutigen Kellerduell zwischen dem FC Wacker Innsbruck und Hartberg (18.30 Uhr, Tivoli) zählt die Vergangenheit nichts. Die Steirer ringen mit den Tirolern darum, wer künftig im Profifußball vertreten ist.

Von Florian Madl und Tobias Waidhofer

Innsbruck – Jetzt ist es also so weit, dass sich der FC Wacker Innsbruck vor Hartberg in Acht nehmen muss. Im eigenen Stadion. Gegen die Auswahl einer Kleinstadt (6500 Einwohner), die sich in Damen-Volleyball und Bogenschießen mehr Meriten erwarb als im Fußball.

Aber all das spielt heute (18.30 Uhr, live auf Sky) im Kellerduell der zweitklassigen Sky go Erste Liga keine Rolle. Und es zählen auch Demütigungen aus der Vergangenheit nichts, etwa jene vom 20. Oktober 2014: Damals gewannen die Steirer vor 1791 Zuschauern im Tivoli mit 2:0, die beiden Torschützen Bright Edomwonyi und Alexander Fröschl wiesen noch dazu Tirol-Vergangenheit auf.

„Auch im Fall einer Niederlage gegen Hartberg geht es weiter. Ich glaube fest an den Klassenerhalt“, hält sich Wacker-Präsident Josef Gunsch am knappen Tabellenstand im Keller der Sky go Erste Liga fest: „Mit dem Unentschieden in Floridsdorf sind wir einen Punkt näher an Platz acht herangerückt.“ Bis zum vierten, fünften Platz sei alles in Reichweite. Entschieden werde der Abstiegskampf erst in der letzten Runde sein.

Seinen Zweckoptimismus möchte man ebenso haben wie seine Leidensfähigkeit: Seit Gunschs Amtsantritt bei der Generalsversammlung am 2. August 2013 ging der FC Wacker Innsbruck saisonübergreifend gerade zehn Mal als Sieger vom Platz, 30 Mal hingegen als Verlierer (17 Remis/nur Meisterschaft). Auch das Torverhältnis von 57:102 wird dem Milser wenig Freude bereiten. Für den FC Wacker spricht heute nicht viel:

Die jüngsten Ergebnisse – ein Remis und ein Sieg aus den letzten zwölf Spielen – jedenfalls nicht. In diesem Zeitraum hatten die Hartberger vier Siege gefeiert, daneben dreimal Remis gespielt.

Auch die Offensivkraft – 25 Hartberg-Treffern stehen 19 der Innsbrucker gegenüber – lässt wenig Hoffnung aufkeimen. Zumindest die Gegentore spucken die Tiroler als Sieger aus: 35:38 – wirklich sattelfest präsentierte sich keine der beiden Abwehrformationen.

Bleibt die Bilanz, die Tiroler Historie mit Hartbergs Fußballern: Rechnet man die Saison 2009/10 mit ein, gingen die heutigen Gäste lediglich einmal in fünf Spielen als Sieger vom Platz (Torverhältnis aus Tiroler Sicht: 12:2).

Die Vergangenheit spielt nicht Fußball, aber mit schlechtem Fußball spielt es auch keine Zukunft: 13 Runden vor Saisonende stellt der Abstiegsplatz des FC Wacker Innsbruck das millionenschwere Fördervolumen der öffentlichen Hand in Frage. Und in der Regionalliga West, im Amateurfußball, gilt das auch für die meisten Spielerverträge. Das heutige Match gegen Hartberg mag kein weltbewegendes sein. Aber was die kleine Welt des Tiroler Fußballs anbelangt, ist es das allemal. Warum der FC Wacker Innsbruck heuer nicht absteigt? Tirols Fußballverbandspräsident Josef Geisler bemüht ein Sprichwort: „Weil nicht sein kann, was nicht sein darf.“

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